23 Dezember 2007

Im Banne des Sterns

Wir haben einen Weihnachtsbaum:



21 Dezember 2007

Satz des Augenblicks IV

Grenzen sind und bleiben Grundlage für ein friedliches Miteinander. (Jörg Haider)

Entdeckt:

meine geheime Partizipation an der ungarischen Volksmusik:

13 Dezember 2007

Vor (dem) Urteil

„Aber sonst hast du schon noch Vorurteile, oder?“, schrieb mir ein besorgter Freund. Nach langem, wahnhaften Lachen konnte ich ihm beruhigend antworten: „Aber sicher.“

Hintergrund ist ein dermaßen soaphafter Beziehungsclash in unserer näheren Bekanntschaft, dass es einem fast schon die Böck auszieht. Langjährige Beziehung, dramatisches Ende, noch viel dramatischere Neukonstellation und vieles mehr. Doch die Frage schwebt wie ein Damoklesprügel über meiner akuten Entscheidungsunfreude: Wem gehört meine Sympathie? Wen soll ich unterstützen? Das Ranking ist noch nicht einzementiert. Warum denk ich überhaupt darüber nach und entscheide nicht wie sonst anhand perfide ausgearbeiteter Vorurteile, mit denen sich mein besorgter Freund und ich in unserer kurzen aber ereignisreichen WG-Zeit immer wieder aufs Neue vergnügt haben? Ach, wie ich dieses stundenlang an den Pranger stellen vermisse. Am Job kann’s nicht liegen. Nein, auf keinen Fall. Das können sie mir glauben.

10 Dezember 2007

06 Dezember 2007

Haider geht ins Tollhaus

Viel wurde schon geschrieben über Jörg Haiders Ausflug ins Metier. Aber die Presseaussendung seines Sprechers und Intimus Stefan Petzner setzt dem ganzen die linguistische Krone auf:

Klagenfurt (OTS) - Als Reaktion auf die Medienberichterstattung
und die öffentliche Diskussion rund um einen Disco-Besuch des
Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider im "Tollhaus" in Spittal in
der Drau wird Landeshauptmann Jörg Haider, morgen, Freitag um 23.00
Uhr neuerlich das "Tollhaus" in Spittal an der Drau besuchen und der
dort stattfindenden "Nikolo-Party" beiwohnen.

Die Vertreter und Vertreterinnen der Medien sind herzlich eingeladen,
den morgigen Besuch des Landeshauptmannes im "Tollhaus" in Spittal an
der Drau zu begleiten, um sich vor Ort ein wahres und authentisches
Bild über den Umgang des Landeshauptmannes mit Jugendlichen zu
verschaffen. Besonders herzlich eingeladen ist der deklarierte
Haider-Hasser und Paradelinke Herbert Lackner vom Nachrichtenmagazin "profil", der an dieser Stelle darauf hingewiesen wird, dass es eine
Altersgrenze nach unten, aber keine nach oben gibt und er daher
seinen Mitgliedsausweis vom Pensionistenverband der SPÖ nicht
vorzuweisen braucht. Fotografen sind ebenso ausdrücklich erwünscht
wie heuchlerische Kritiker, neugierige Schlüssellochgucker und
doppelbödige Moralapostel.

Nicht erwünscht sind bürgerferne und gouvernantenhafte Politiker wie
Gabriele Schaunig-Kandut. Weiters Politiker wie Alfred Gusenbauer,
die nur an den Wählerstimmen der jungen Generation interessiert sind,
nicht aber an der Jugend selbst und deren Anliegen und Sorgen.
Weiters unerwünscht sind Politiker wie Wolfgang Schüssel, die sich in
einer Disco am Klo versteckt halten, aus Angst, einem Jugendlichen zu
begegnen. Und schließlich völlig unerwünscht sind spießige und fade
Politiker wie Willi Molterer, die eine Disco in Anzug und Krawatte
besuchen und im Umgang mit der Jugend verkrampft und damit
unglaubwürdig sind.

Um Missverständnissen vorzubeugen wird bereits im Vorfeld darauf
hingewiesen, dass Landeshauptmann Jörg Haider nicht Veranstalter
dieser Party ist, sondern ein Gast wie alle anderen Besucher der
Nikolo-Party und wie die vielen tausenden Österreicherinnen und
Österreicher auch, die am Wochenende Partys und Veranstaltungen
frequentieren. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Landeshauptmann
Jörg Haider als Gast auf dieser Party nicht für die Kontrolle der
Jugendschutzbestimmungen zuständig ist und schon gar nicht für den
Alkoholkonsum eines jeden einzelnen Gastes verantwortlich gemacht
werden kann.

Bleibt am Schluss nur noch zu sagen: Let´s party und bis Morgen!

Coole Sache. Wird eigentlich nur mehr davon getoppt.

Heimat bist du...

... großer Trottl.

Aufgenommen in der fetzigen Disco Almrausch in meiner quasi Heimatstadt Weiz:

02 Dezember 2007

Der verfluchte Joker auf Abruf

Zweimal war ich nun Telefonjoker auf Abruf für KandidatInnen der Millionenshow. Beide Male klagten die Millionäre ante portas über fehlerhafte Touchscreens bei der Auswahlfrage. Sollten Sie also das Bedürfnis verspüren, auf mich zu setzen, Obacht! Ich bringe Unglück!

monochrom's braicin

Unser neuer Beitrag für boingboing TV zum Thema Human-USB-Interface, hier ungeschnitten und ehrlich:

Chronologisches zum Sonntag

Sollte Interesse an meinem Leben bestehen, in der letzten Woche habe ich:

  • Zwei Songs in einem atmosphärisch und persönlich wunderbaren Studio in Graz aufgenommen
  • die erste Version der bald kommenden monochrom-CD gehört
  • die unglaublich beeindruckende Butoh-Tänzerin Sachiko Ishikawa kennen gelernt.
  • eine (eventuell revidierbare) Job-Absage bekommen.
  • viel gearbeitet
  • viel zu wenig geschlafen
  • eigentlich viel zu bloggen gehabt,
  • aber irgendwie keine Lust darauf verspürt

29 November 2007

No more Optiker

Obacht, ihr Brillenverkäufer! Die Salzburger Polizei ist euch dicht auf den Fersen:

24 November 2007

Der Rausch im Zeitalter seiner beliebigen Reproduzierbarkeit

A: Waßt no, die Apokalypse?
B: Worn wir integriert...
A: Und wos wor dann eigentlich die Message?
B: Pussy Galore

Handlung and System is unvereinbar!

19 November 2007

Frage an die LeserInnen:

Ist dieses Rot zu saftig? (Gemeint ist das Rot, das die links tragen)

Zombie Nation

Etwas verspätet aber immerhin nun ein paar links zum Zombie Flash Mob am vergangenen Samstag:

Fotos von esel, FM4, und Rene Wallentin

und hier der wunderbare Beitrag auf PulsTV:

18 November 2007

Mediale Hochrechnungen:

Wenn es vorgestern Daumen mal 3,14159... im ganzen Land 50.000 waren (man nehme drei willkürlich ausgewählte Orte und schätzt dann ein wenig), und die bestimmte Region so um die 40 Prozent des ganzen ausmacht, dann werden es dort am ganzen Wochenende wohl um die 40.000 gewesen sein. Oder?

P.S: Wenn die nur wüssten...

17 November 2007

ATV zeigt Flagge

Tapfer, tapfer, liebes Privatfernsehen. Abgesehen davon, dass ich den Bondtag immens schätze, habt ihr auch noch die nötige Schneid, die beiden fast komplett bis absolut unnötigen Versuche, Timothy Dalton in den für ihn viel zu großen MI6-Anzug zu pressen, gleich gar nicht auszustrahlen. Ein immer größerer Anhänger eurer Programmierung bedankt sich untertänigst. (Auch wenn ich sicher keine Aktien kaufen werde)

15 November 2007

Lessig ist lässig

boingboing.net hat uns eingeladen, einen kleinen Videobeitrag für den Web 2.0 gerechten hauseigenenen Fernsehsender abzuliefern. Rausgekommen ist eine Hymne über Lawrence Lessig, geschrieben während seines Vortrags am CCC in Berlin 2006. Und was das ganze mit Polen und dem Osten im allgemeimen zu tun hat, ist hier nachzulesen.

13 November 2007

Paukenschlag aus dem ORF Vorarlberg:

Da zieht's dem Ländle wohl alles zusammen:


Das Urteil ist gefällt.

12 November 2007

Die Reconquista des Frohsinns

Langsam führte er die imaginäre Rose an den Mund. Aus den Lautsprechern ertönte das sanft liebkoste Akkordeon der längst verstorbenen Meister. Argentinien. Die Tage waren wieder dunkler geworden. Doch in selbem Grade schien sich sein Herz zu erhellen, das so viele Monde in Düsternis verbracht hatte. Es drangen Bitten und Communiquees an sein halb taubes Ohr. Doch er schien sie von sich zu schmettern. Zu sehr war er bereits in die Lethargie des süßen Stillstandes verfallen. Die Tage gingen ihrem Ende zu. Tage voller Frohlockungen und nur weniger Deja Vus, die ihn in die Misere seines früheren Seins zurück rissen. Sein Kopf folgte der Musik in ekstatischer Präzision, die Nadel drang an das Ende der Langspielplatte. Er öffnete seinen schweren Schrank und ließ sich in Arme von Mutter Indien fallen. Zig tausende Kinder hatte sie vor Jahrzehnten in das Abendland geworfen. Schall und Rauch. Große Gönner sind sie geworden. Mäzene und Narren. Teilen und Herrschen.

Es waren nicht die Länder, die er bereist hat, sondern die Menschen, die aus diesen Regionen zu stammen scheinen. Die Wirtin hatte nur ein Gericht auf der Speisekarte. Auch beim Wein hatte sie ihm keine Wahl gelassen. Doch die Selektion drang vollends in sein Bewusstsein. Er lehnte sich zurück, fühlte an der jahrhundert alten Vertäfelung und spürte den Hauch einer brutalen Teilung und einer ungewollten Vereinigung. Projektionen des Fremden wärmten sein Gesicht, der Staub im Strahl benetzte seine schwer atmende Lunge. Es war Herbst geworden im felsigen Land. Die Fenster wurden allmählich vernagelt, ein letztes Aufbäumen der Geselligkeit verschwand im eisigen Wind des Nachmittags.

Das Bild begann zu einer Allegorie zu werden. Er hatte es nicht für möglich gehalten, dass sein Inneres diese Widernisse überdauern würde, aber es hielt stand. Vieles hatte ihm die rettende Hand gestreckt, als er im Packeis der zerbrochenen Träume grausam zu ertrinken glaubte. Alles war, wie es immer war. Doch es war nackt. Die Materie hatte sich der Bezüge entmächtigt und lag hilflos am hermetisch verfliesten Boden der Erkenntnis. Die Jahre der Einsamkeit wichen dem Entsetzen der Wahrheit. Das Lügenkonstrukt seiner Zukunft zerbrach im Nebel des alkoholgeschwängerten Julihimmels. Damals schien sein Körper den Kampf gegen die Zeiten endgültig aufgegeben zu haben. Dunkles Blut hatte sein Fleisch vergiftet, triefende Wunden säumten seine Beine. Die trübe Flüssigkeit, die ihm unaufhaltsam aus den Poren geronnen war, durchsetzte die Luft mit dem Geruch des Todes. Doch er trotzte der Vergiftung und kam wieder zu Kräften. Doch die Medizin, mit der er seinen Körper reinigen musste, hatte ihre Spuren hinterlassen. Seine einst widerstandsfähige Haut war zu brüchigem Papier geworden. Die Belastungen eines langen Fußmarsches ließen ihn nach wenigen Stunden zusammen brechen. Die Krankheit forderte stets ihren Zoll.

So hatte er den Sommer durchlebt. Von Schmerzen gepeinigt und Arbeit überhäuft sah er die Tage kürzer werden. Und auch die Phasen der Tristesse wechselten immer häufiger mit Perioden der Glückseligkeit. Das mag ein zu großes Wort sein, dachte er sich in solchen Momenten, doch war es unverkennbar. Die verdorrte Rose seiner Gefühle fing Feuer. Doch verglühte sie nicht unter bannen Blicken der Zuseherschaft sondern schien dem Dornbusch gleich reine Energie freizusetzen. Energie, die er nicht zurück hielt, sondern in ausschweifenden Nächten um sich warf. Er trank, er rauchte, er sang. Er verfluchte die Menschen und liebte sie. Er herzte und stieß von sich. Er war ein freier Gefangener des Hedonismus geworden und suhlte sich in den profanen Freuden der Nacht.

Rückschläge des Alltags vermochte er noch nicht gänzlich ins Reich der Legende zu verweisen. Doch war er sich in nie dagewesener Intensität seiner selbst bewusst und floh nur noch gelegentlich in träumerische Alternativen des Gedachten. Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf kam ihm in den Sinn, doch die Selbstzerfleischung, die verschob er auf spätere Momente der Verzweiflung, die, so war ihm wohl bewusst, wieder kommen werden. Aber er sprach nicht mit den Apologeten der tristen Erinnerung, sondern streckte ihnen die offene Hand entgegen und wand die Augen ab.

So begab es sich eines Abends, dass er in von verschieden Varianten der Zerstreuung benebelt im Fonds des alten Lichtspielhauses saß und wie wild scherzte und lachte. Der Tag hatte furchtbar begonnen. Kurz war er sogar bereit, dem Ernährer Lebewohl zu sagen und wieder in die brotlose Freiheit zu entfliehen. Doch der Abend sollte sich zu einem wunderbaren Intermezzo des Gelingens entwickeln. Am nächsten Morgen erwachte er in fremder Umgebung und verbrachte wunderbare Stunde in nüchterner aber bei Gott nicht ernüchternder Konzentration des Erfreulichen.

Als er an selbigem Abend noch einem Freund aus längst vergessenen Tagen über den Weg gelaufen war und sich dadurch wieder bewusst geworden war, dass es abseits des bekannten Seins noch stets mannigfaltige Alternativen gab, da war seine Reconquista des Frohsinns nahezu vollendet.

Wieder waren die Tage kürzer geworden und auch die Sonne schien sich in ihrem letzten Aufbäumen wider die Eisesstille schon aufzugeben, da begann eine zeitlich unbarmherzig begrenzte Periode der Freiheit. Wieder begann er den Existenzkampf seines Körpers zu spüren, der sich in solchen Intervallen oftmals zu Wort meldete und erhöhte Beachtung einforderte. Doch er stellte sich den fiebrigen Announcen nicht kampflos und war wild entschlossen, das Maul breit aufzureißen und das Dunkle entfliehen zu lassen. Und es gelang. Drei Tage lang durchstieg er die Berge des einstigen Kronlandes im Süden und saugte an der Brust der traditionellen Kulinarik. Nur wenige Augenblicke, die sich zu Stunden ausdehnten, später, galt es den Festtag des ihm zum liebsten gewordenen Blutsbruder im doppelten Sinne zu feiern. Eine 13-stündige Musketensalve des Genusses später spürte er einen kleinen Messerhieb der Erinnerung. Der wunderbare Ort, an dem die Feier im äußerst problemfreien Extatischen willkommen geheißen war, schlug ihm kurz mit dem Bajonette des Bewunderten zwo dro Wunden über das neu angelegte Kleid. Doch er ertrank die Verlockungen und schlief. Es war an die Zeit gekommen, das glückverheißende Exil wieder aufzusuchen. Nachdem er sich kurz darauf jedoch am Schrecken der Fremden und den Genugtuungen des Abseitigen erfreute, brach er seine Zelte wieder ab. Doch er war stets ein Getriebener geblieben und konnte nicht ruhen. Aber die Tage, die immer kürzer wurden, schienen noch ein wenig zu dauern.

Der Stachel der Rose hatte sich klammheimlich in seine belegte Zunge gebohrt. Er schmeckte den süßlichen Geschmack des eigenen Lebenssaftes und schloss die Augen. Der letzte Ton des Akkordeons war soeben verhallt.




Gehörte und ans Herz gelegte Musikauswahl zum Elaborierten:

Astor Piazzolla - Libertango
The Rolling Stones - Paint it black
Franz Ferdinand - Take me out
Noir Desir - Le vent nous portera
Nick Cave & Kylie Minouge - Where the wild roses grow
Nancy Sinatra - Bang Bang
Beefolk - Joy
Cariesfort Stories - Keshi
Morcheeba - Over and Over
Astor Piazzolla - Libertango

10 November 2007

Haben Sie kurz Zeit?

Endlich online! Unser Auftritt bei den letztjährigen Big Brother Awards im Rabenhof:

31 Oktober 2007

Courage ist unser Credo

Die NPD-Landtagsfraktion in Sachsen bekam zum Wochenende einen Brief mit folgendem Wortlaut:

NPD Fraktion im Sächsischen Landtag
Herren H. Apfel und A. Delle
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden

Dresden, 18. Oktober 2007

hre Zimmerreservierung im Holiday Inn Dresden

Sehr geehrter Herr Apfel,
sehr geehrter Herr Delle,

wir erhielten heute Ihre über www.hotel.de getätigte Reservierung für den 7. November 2007 und sind einigermassen erstaunt, dass Sie ausgerechnet ein amerikanisches Hotelunternehmen mit ausländisch klingendem Namen bevorzugen.

Da Sie in unserem Hause nicht willkommen sind und ich es auch meinen Mitarbeitern nicht zumuten kann, Sie zu begrüssen und zu bedienen, haben wir hotel.de gebeten, die Buchung zu stornieren.

Sollte dies aus vertraglichen Gründen nicht möglich sein, darf ich Sie darauf hinweisen, dass ich sämtliche in unserem Hause durch Sie getätigten Umsätze unmittelbar als Spende an die Dresdner Synagoge weiterleiten werde. Betrachten Sie dies als kleinen Beitrag zur Wiedergutmachung für die Schäden, die Ihre damaligen Gesinnungsgenossen der Synagoge und vor allem ihren früheren Besuchern zugefügt haben.

Eine Kopie dieses Schreibens leiten wir an die Dresdner Presse weiter.

In der Hoffung, daß Sie eine zu Ihnen passende Unterkunft finden und uns Ihr Besuch erspart bleibt verbleiben wir

mit freundlichen Grüssen
MACRANDER HOTELS GmbH & Co. KG

Johannes H. Lohmeyer
Geschäftsführer

(source, via Alexander Nowak)



28 Oktober 2007

myfacespace @ BBA 2007

Schön war's am Donnerstag. Gemeinsam mit gamejew, Ivory und David Fine sangen wir ein kleines Microsmusical bei den diesjährigen Big Brother Awards im Rabenhof. Und der brave Jonathan hat über das ganze (inklusive seltsam anmutender Hauptprobe) ein schönes Video (low/high) gemacht. (auf den Timecode blicken und bei 10.40 ganz aufmerskam sein. Da geht's nämlich los)

Und hier noch ein paar Lichtbilder:

"Der schneid jo wirklich"

Hui, dritter Eintrag am Stück. Aber weil's so schön und unkompliziert ist:

Satz des Augenblicks II

Murenobgänge, des san die Lawinan fia di oamen Leit. (Spender)

PR und Ethik

folgende Interview-Situation:

A: Zentralistischer Lokaljournalist
B: PR-Verantwortliche

A: Aber das wird doch eine reine Positivgeschichte. Denken Sie nur an den Werbewert!
B: Mir geht es nicht um den Werbewert, mir geht es um die Wahrheit.

A: sprachlos...

26 Oktober 2007

You have to go down to go up

Neues verfassen? Wohl eher nicht. Altes verbraten? Da geh ich ab bei. Gerade gefunden: mein nonsierender Text über das Atomium in Brüssel, verfasst im Rahmen des EYMD für die Zeitschrift work out:

You have to go down to go up

Laeken am Morgen. Kaum Chancen, im nördlichen Teil von Brüssel ein Café zu finden. Die wenigen die es gibt, sind geschlossen. Architektonisch bedenkliche Bauten, die langsam aber stetig verfallen. Der verblasste Charme einer alten Zeit. Wenige Menschen, nicht mal Touristen. Dabei sollte auf diesem Gelände vor fast 50 Jahren wieder mal der Aufbruch in die Moderne zelebriert werden.

Weltausstellung 1958. Dass technische Entwicklung nicht nur Vorteile für die gutgläubige Menschheit bringt, dürfte selbst damals schon hinreichend bekannt gewesen sein, die Opfer von Hiroshima und Nagasaki ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Man könnte meinen, am Tiefpunkt der menschlichen Gesellschaft hätte man gelernt, in Zukunft manche Dinge besser anzupacken. Aber mit kritischem Hinterfragen wollte man sich auf der Expo 58 nicht aufhalten. „Die Nationen haben sich verabredet, in Brüssel ein lächelndes Gesicht zu zeigen, die Atombombe zu verstecken und so zu tun, als würden sie das Wort Rüstung überhaupt noch nie gehört haben.“, schrieb damals die deutsche Kulturzeitschrift „Magnum“. Technologie bedeutet Glückseligkeit. Da musste natürlich ein Symbol her. 2400 Tonnen Stahl wurden zu Kugeln und Röhren geformt, um die 165-milliardenfache Vergrößerung eines Eisen-Kristalls darzustellen. Brüssel hatte endlich ein postkarten- und T-Shirt-taugliches Wahrzeichen: Das Atomium.

Ohne große Probleme gelangen mein polnischer Kollege und ich in die mittlere Kugel. Wir hielten uns nicht sonderlich lange in den unterschiedlichen Eisenbällen auf. Hier ein paar Fotos, dort eine undefinierbare Klang- und Plastikinstallation eines italienischen Künstlers. Plötzlich eine Bar. Wir fragen den Kellner, wie wir denn nun endlich in die Aussichtskugel an der Spitze des Kristalls kommen würden. „You have to go down to go up.” Ein zugegeben höchst philosophischer Ansatz. Muss man nicht zuerst die eigenen Abgründe kennen, um zu ungekannten Höhen zu gelangen?

Diesmal müssen wir die normalen Treppen nehmen, elektrisch geht es nur nach oben. Unten angekommen, warten wir auf den Lift, um ganz nach oben zu kommen. Einige Sekunden Luftdruckvariation später erreichen wir die Aussichtsplattform. Im Themenpark „Mini-Europa“ blickt man auf Miniaturversionen europäischer Wahrzeichen. Im ehemaligen Heysel-Stadion starben 1985 39 Menschen bei einem UEFA-Cup-Finale zwischen Juventus und Liverpool.

Kultur, Politik, Wissenschaft und Philosophie. Das nördliche Brüssel, ein Apologet des charmanten Verfalls.


Claudio (Kamera), Przemek (Polen) und ich (teilweise genötigtes testimonial)

21 Oktober 2007

Satz des Augenblicks I

Was für ein Blogging fauler Monat. Das wird sich aber auch kaum ändern. Damit sie mir die Kiste nicht ganz zudrehen, und sie, werte LeserInnen (falls da noch jemand ist) mich nicht zu hassen beginnen, einen schönen Satz. Jetzt.

Gehört in Planet Terror, gesagt vom wunderbaren Michael Parks:

"Ich habe den Hurensohn nie gemocht. Er war so nutzlos wie der Schwanz vom Papst."

Danke.

13 Oktober 2007

Und es gibt sie doch...

Coole Sache! Lucius Vorenus und Titus Pullo gab es tatsächlich. Für weiterführende Erklärungen klicken sie bitte hier.

P.S: Bei genauerer Betrachtung erweist sich dieser "Kratzeffekt" an den Bildrändern doch als ziemlich ratzig.

10 Oktober 2007

Als A sprechen lernte

Weil ich zwar bloggen, aber nichts schreiben will, folgt nun das einzige Märchen, das ich jemals geschrieben habe (bisweilen stereotypisch. Verzeihung):

Als A sprechen lernte

Als die Welt noch nicht alt war, so etwa 3000 Jahre, gab es nur den Gottvater, die Gottmutter. Gemeinsam hatten sie 26 Kinder. Warum gerade 26, weiß ich nicht. Wahrscheinlich deshalb, damit jedes Elternteil auf 13 aufpassen konnte. Damals war die 13 nämlich noch eine Glückszahl, nicht so wie heute.

Die 26 Kinder sahen alle unterschiedlich aus und waren verschieden alt. Das Älteste war A. Obwohl alle 26 exakt gleich groß waren, fühlte sich A als etwas besseres. „Ich bin die Nummer 1, ich bin der Anfang“. Das Zweitälteste nannte sich B und dachte: „Ich bin zwar nicht ganz die Nummer 1, bin aber trotzdem viel größer als die 24, die jünger als ich sind.“ Das Drittälteste namens C dachte sich: „Auch wenn ich nur die Nummer 3 bin, wenigstens habe ich einen Stockerlplatz und bin viel besser als die 23 anderen“. So ging das den ganzen Tag. Jedes Kind fühlte sich besser als die jüngeren und dachte den ganzen Tag daran.

Sie spielten zwar auch zusammen, A war aber immer der König und B die Königin. C war der Prinz und D die Prinzessin. Alle anderen mussten das normale Volk spielen. M und N waren die einzigen, die sich gut verstanden. Sie waren Zwillinge, zwar keine eineiigen, aber zumindest zweieiige. M war nur eine Göttersekunde älter, in Menschensekunden sind das über eine Million. Sie dachten sich: „Wir sind im Mittelfeld. Es gibt einige, die sind größer als wir, und einige, die sind kleiner. Wir sind genau das Mittelmaß, die Waagschale der Götterkinder.“ Beide waren zufrieden damit. Sie waren die Gerechtigkeitsfanatiker unter den 26 ersten Kindern der Welt. Wenn zum Beispiel P böse war, weil B zwar viel älter aber schwächer und weicher war, mussten M und N den Streit schlichten. P durfte dann beim Spielen für einen Tag der oberste General sein, dann war P auch nicht mehr böse.

Beim alltäglichen Spielen gab es immer drei Bettler. X, Y, Z. Die drei waren die jüngsten. Alle blickten auf sie herab, und das obwohl sie gleich groß waren, wie alle anderen. Sie dachten sich: „Keiner mag uns, weil wir so jung und klein sind, obwohl wir ja eigentlich gleich groß sind, wie alle anderen. Wenn wir uns verbünden, können wir einen Bettleraufstand machen, und den König, diesen arroganten A vom Thron werfen“. Jeder der drei dachte sich das. Der Plan war ja auch sehr gut. Welcher König rechnet schon mit einem Bettleraufstand seiner drei jüngsten Geschwister. Der Plan wurde aber nie ausgeführt. Wieso? X, Y, Z hatten zwar den gleichen Plan, wussten aber nicht, dass auch die anderen zwei das Gleiche dachten. Und wieso nicht? Damals konnten die Wesen auf der Erde nämlich noch nicht miteinander reden. Das wollte der Gottvater so. Er sagte zu seiner Gottehefrau: „Es freut mich, dass wir Kinder haben, obwohl es so viele sind. 26 durch 2, also 13 ist zwar eine Glückszahl, trotzdem habe ich viel zu tun. Ich hab nur eine Woche Zeit, eine ganze Welt zu erschaffen. Das heißt, ich muss jeden Tag mindestens 18 Götterstunden arbeiten.“ Wieviel das in normalen Stunden ist, will ich gar nicht wissen. Dann sagte der große Gottvater: „Ich habe nur sechs Stunden Zeit zum Schlafen. Wenn in diesen sechs Stunden alle 26 Kinder herumschreien kann ich nicht schlafen. Dann werde ich meine Arbeit schlecht machen und die Konkurrenzfirma aus Griechenland wird den Auftrag bekommen. Dann sind wir arbeitslos und können unsere Kinder von A-Z nicht mehr ernähren. Sie werden buchstäblich verhungern“. Das sah die Gottmutter ein und versprach ihrem Gottehemann, den Kindern keine Sprache zu geben, damit sie in der Nacht schön leise seien.

Das störte die Kinder gewaltig. Sie schickten A, den Chef, zu ihrem Vater, um eine Beschwerde anzubringen. Da A das aber nur dachte und nichts sagen konnte, war das dem Gottvater ziemlich egal. Er sagte, er habe noch viel zu tun, und wünschte seinem ältesten Sohn noch einen schönen Tag.

A war sehr beleidigt. Er rief eine Versammlung ein, das heißt er musste jedes Geschwisterchen zu einem Platz zerren, denn sagen konnte er es ihnen ja nicht. Als dann nach einer langen Zeit alle 26 versammelt waren, stieg A auf einen Baum und schaute auf seine Brüder und Schwestern. Was sollte er ihnen jetzt sagen, besser gefragt, wie sollte er ihnen das sagen? Als er so hinunterschaute, bemerkte er, dass ein einzelner zwar nichts sagen konnte, wenn aber mehrere nebeneinander stehen, schauen sie aus wie ein Wort.

Wieso A zwar nicht sprechen aber lesen konnte, weiß ich nicht. A ist ein Götterkind, da sollte man nicht auf solchen Kleinigkeiten herumreiten. Wer weiß, vielleicht hat er schon seinen Vater abgelöst und ist jetzt unser neuer Gott. Da will ich ihn besser nicht beleidigen.

Zurück zur Versammlung. M und N mussten gerade einen Streit zwischen D und U schlichten. Beide wollten beim Spielen nämlich Soldat sein. Die beiden stritten so heftig, dass M U zurückhalten musste, und N hielt D zurück. Als A sie betrachtete sah er, dass die vier zusammen aussahen wie das Wort Mund. Er griff in seinen Mund öffnete ihn, uns sagte ganz brüchig: „MM---UU---NN---DD“. Alle waren plötzlich still. A deutete ihnen, sie sollten wie verrückt herumlaufen und sich zu Gruppen zusammenstellen. W, I, E, S, und O verstanden nicht ganz, und sahen A fragend an. A sagte: „WW---II---EE---SS---OO”. Dann waren die fünf so verblüfft, dass sie auch wie die anderen herumrannten. Es war so chaotisch, dass ein Kind immer wieder in ein anderes hineinlief. S, C, und H krachten so intensiv aneinander, dass A sie nicht mehr auseinanderhalten konnte. Leise sagte er: „SCH“. O und E wollten sich das genauer ansehen, wurden aber von K angerempelt und fielen auf S, C und H, die bereits wie ein Haufen am Boden lagen. A sah die beiden, konnte sie aber auch nicht auseinanderhalten. Er sah den Haufen an und sagte: „SCH---Ö...“. N sah das ganze und wollte den Haufen schlichten. Er dachte wohl, sie würden schon wieder streiten. Im Getümmel stolperte er aber und fiel auf den Haufen. A sah das und sagte voller Stolz: „SCH---Ö----N“. Er musste eben erst lernen, wann man welches Wort sagt, und wann ein Wort nicht passt. Das haben die Menschen bis heute übrigens noch nicht gelernt. Oft sagt man etwas Falsches, auch wenn man es nicht will. Dann gibt es meistens Stress.

Einen Tag lang, ihr wisst schon, Göttertag, ging das Herumlaufen so weiter, bis A ein ganzes Buch voller Wörter aufgeschrieben hatte. Es waren aber so viele Wörter, dass ihm jemand beim Schreiben helfen musste. A bat Z um Hilfe, weil er früher immer so gemein zu ihm gewesen war und ihn um Verzeihung bitten wollte. Z half natürlich gerne. Seit diesem Vorfall stehen auf jedem Wörterbuch die Namen der beiden Autoren A-Z.

Als endlich alle Wörter aufgeschrieben waren, es müssen unglaublich viele gewesen sein, lernten alle 26 Kinder sprechen und gingen zu ihren Eltern. Auf dem Weg nach Hause konnten sie gar nicht aufhören zu reden. Sie diskutierten das eine oder andere. Meistens entschuldigten sie sich untereinander und sagten, das wäre gar nicht so gemeint gewesen. M und N konnten sich endlich sagen, wie gern sie sich hatten und freundeten sich mit W an, die fast das gleiche sagte wie M, nur immer umgedreht. B bat P um Karateunterricht und brachte ihm dafür einige Gedichte bei. Das gleiche passierte bei G und K.

A entschuldigte sich bei den anderen, dass er immer so gemein gewesen war. Von diesem Tag an spielten sie nicht mehr „König und Volk“ sondern „Anarcho-syndikalistisches Kollektiv“.
Als die 26 Kinder endlich zu ihrem Vater kamen, hatte der gerade irrsinnig viel zu tun. Er war nämlich gerade dabei, die Tiere zu erschaffen und war hoffnungslos überfordert. Schließlich brauchte jedes Tier einen Namen und langsam gingen dem Gottvater die Ideen aus. Als er seine Kinder kommen hörte, war er sehr überrascht. Er war hauptsächlich deshalb überrascht, weil er sie hören konnte. A ging schnurstracks zum Thron und sagte: „Hallo Vater, wir können jetzt sprechen. Wir sind dir aber nicht böse, weil du es uns nicht beigebracht hast. Es ist gut, dass wir das selber gemacht haben. Kein Erwachsener darf auf dieser gerade erst entstandenen Welt böse Wörter zu seinen Kindern sagen. Ohne die Kinder würde es die Sprache doch nicht geben oder? Ist das nicht absolut logisch?“ Der Gottvater war im Streiten nicht sehr geübt, deshalb wusste er auch nicht, was er sagen sollte. Mit wem hätte er auch streiten sollen? Seine Frau liebte er über alles und seine Kinder hatten früher nie etwas gesagt. Er musste seinem ältesten Sohn Recht geben.

Als die 26 Kinder die vielen Tiere sahen und bemerkten, dass ihr Vater hoffnungslos überfordert war, beschlossen sie, ihm zu helfen. Sie liefen herum und stellten sich in verschiedenen Gruppen zu jedem Tier. Der Gottvater musste nur mitschreiben und war im Handumdrehen fertig.

Seit damals müssen die Kinder dieser Welt erst lernen zu sprechen. Sie sollen immer wieder neue Wörter erfinden, damit Reden niemals langweilig wird. Sie sollen aber auch wissen, dass ohne die Ideen der ersten 26 Kinder niemand sprechen würde und allen ziemlich fad wäre.
Leider will der Gottvater auch heute noch nicht aufhören, die Welt zu beherrschen. Deshalb spielen wir Menschen noch immer „König und Volk“ und sind gemein zueinander. Wenn wir aber alle zusammenhalten, wird A der neue Gottvater und sagen, dass nur mehr „Anarcho-syndikalistisches Kollektiv“ gespielt werden darf. Dann ist kein Mensch besser oder schlechter als der andere, und es ist egal wie alt oder wie groß man ist.


ENDE

05 Oktober 2007

Der Katzenfaktor Nachricht

Nachrichtenfaktoren können seltsame Blüten treiben. Klar, wenn in einer Meldung „Katze“ und „Haft“ vorkommen, schrillen die chronikalen Alarmglocken. (Hoffentlich nicht ganz so laut, dass es in Vorarlberg gleich wieder kracht). Aber als Wahlwiener mit oststeirischem Migrationshintergrund erleide ich keinen „Aha-Effekt“, wenn jemand eine Katze gegen die Wand schmeißt. Klar ist das grauslich. Und ich hoffe noch immer (ohne Chance), die Bilder meiner Kindheit aus den Synapsen prügeln zu können. Das Blut, das mir in die Gummistiefel floss, die Scheinsdärme, die getragen werden mussten, und eben das Geräusch einer auf einen Mauersatz aufknallenden Katze. (Entschuldigung Nunu, du musst das nicht lesen. Glaube nicht, dass ich das gern gesehen, beziehungsweise gehört habe.)

Aber, sei’s drum. Ich lehne mich nun weit aus dem Fenster und gebe zwar nicht meine Meinung, aber immerhin einen gewissen Common Sense weiter: „Katzen pickn“ ist some sort of Geburtenkontrolle. Nicht unterstützenswert, aber kein großer Aufreger. Meine ich.

Denkste!

Alles lief in gewohnten Bahnen. Wollt ihr das schreiben? Naja, würd gut passen. Okay, dann lass ich es weg. Super, danke. Wird eh nur was kurzes.

So ging es dahin, am gestrigen Arbeitstag. Plötzlich: Die alltägliche Stunde des letzten Gerichts: Die Abendausgabe der Krone.

Und siehe da: Vier Monate Haft für Katzenmörder!

Cover natürlich.

Warum ihr nicht? Warum ihr schon, aber so klein? Warum die so groß?

Doch dann…

Der Geburtenkontrolle-Sager.

Schweigen.

Noch mehr Schweigen.

Ich, Abgang.

25 September 2007

Over and over again now

Nein, nein, nein, dachte sich der Jüngling als er der Versuchung einmal mehr nicht widerstehen konnte. Wohin führt mich diese Reise denn schon wieder? Informationen. Schall und Rauch. Doch das Löschen, ja das konnte er kaum bewerkstelligen.

21 September 2007

Taugshow # 14

Nach einer Ewigkeit wieder einmal in Wien. Und das auch noch heute Abend! Illustre Gäste (Emmanuel Goldstein und Jason Brown), erlesene Musikanten (Georg Gratzer und Thomas Mauerhofer) und zwei special guest hosts: Nikita Chrusov und Gennadyi Moloshnikov.

Kommen! Weitersagen! Trotzdem kommen!

Infos:

++TAUGSHOW #14++
Friday, September 21, 2007 / 8:30 PM @ Metalab, Vienna

// EMMANUEL GOLDSTEIN ON HACKING AND POPULAR CULTURE

Hacking is, very simply, asking a lot of questions and refusing to stop asking. He says this is why computers are perfect for inquisitive people -- they don't tell you to shut up when you keep asking questions or inputting commands over and over and over. But hacking doesn't have to confine itself to computers. Anyone with an inquisitive mind, a sense of adventure and strong beliefs in free speech and the right to know most definitely has a bit of the hacker spirit in them.

We’ll ask Emmanuel Goldstein about hacking and popular culture.

Eric Gordon Corley, also frequently referred to by his pen name of Emmanuel Goldstein, is a prominent figure in the hacker community. He and his non-profit organization 2600 Enterprises, Inc., together publish a magazine called “2600: The Hacker Quarterly“, which Corley founded in 1984. He hosts a weekly radio program in New York called "Off the Hook."

// JASON BROWN ON NON-HUMAN ENTITIES AND COMMUNICATION

How would non-human entities communicate with the primates of earth? Would they use radio signals? Or poorly built spaceships which inexplicably crash in the desert? Or would they communicate through highly charged symbols and bizarre psycho-sexual performances?

Jason Brown is an ambient noisemaker, constellation manipulator, and paranoid historiographer. He is consigliere of Machine Project, a Los Angeles based non-profit which encourages heroic experiments of the gracefully over-ambitious. He is director of Superbunker, a framework for conducting and disseminating critical and creative research. He was a founding member of c-level, a collaborative group which focused on media, protest and play. He is acting janitor of Betalevel, an underground venue beneath Chinatown. He is an instructional technologist at Pomona College.

/// Regulars:

EVELYN FÜRLINGER, MA.

Evelyn presents "Wicked Wordz", our regular column about lingustics.

----------------------------------------------

/// Showband:

CARYSFORT STORIES

Georg Gratzer is a classically trained musician and plays saxophones, bass clarinet, flute and percussion. He has studied jazz saxophone in Austria and plays in a successful folk band there.

Georg brings elements from all over the musical world to his jazz improvisations and compositions. Currently he is exploring extended woodwind techniques creating entirely new sounds.

Thomas Mauerhofer trained in classical guitar, studied jazz guitar at the prestigeous Graz University, and plays in rock bands. He has developed a huge repertoire of guitar music and styles, which he brings to his jazz improvisations with sublime ease.

Thomas is also a producer and director and continues to "play" the computer to create new musical textures.

Save the Routemaster!

19 September 2007

Plot Catcher

Inhaltsbeschreibungen mancher Filme lassen einen gar Großartiges erwarten:

Die Umweltkatastrophen auf der Erde häufen sich. Es gilt als wissenschaftlich erwiesen, dass der Weltuntergang unmittelbar bevorsteht.

Alleine da war schon klar, dass ich mir Scorcher sicher anschauen werde. Und seien es auch nur 10 Minuten, bevor ich einschlafe. Aber so munter wie das weitergeht:

Doch einen Hoffnungsschimmer gibt es noch: Colonel Beckett und seine Eliteeinheit sollen in einem waghalsigen Einsatz das Überleben der Menschheit sichern. Einziger Haken an der Mission: Die Truppe muss eine Atombombe mit der zehnfachen Sprengkraft von Hiroshima mitten im Zentrum von Los Angeles zünden.

Um 0.20 Uhr auf ORF 1. Ich warte gespannt.

18 September 2007

Bleda Schmäh 2.0

Eigentlich halte ich nichts von humoristischen wiki-Formaten, zumal sie meistens schlichtweg schweinelangweilig sind. Nichts besser: die sogenannte Kamelopedia.

über eine Definition musste ich dennoch kurz schmunzeln:

Die Kuba (ägyptisch: Mubarak) ist eine Kneipe am Rande der Karibik, zu der nur Kühe und andere Rindviecher Zutritt haben.

Allerdings endet das Amusement eigentlich schon nach dem Schließen der Translationsklammer.

Und außerdem ist dieser Blogeintrag sowieso ziemlich fad.

13 September 2007

"Ein Gott der Angst"

Der britische Evolutionsbiologe Richard Dawkins, 66 spricht im Spiegel über die Militanz des Glaubens, den Ursprung der Spiritualität und den Missbrauch von Kindern durch die Religion:

"Ich halte Religion für eine Form mentalen Kindesmissbrauchs. Es ist ungeheuerlich, dass unsere Gesellschaft schon Babys Etiketten anheftet: Du bist ein katholisches, du ein protestantisches Kind. Wir würden nicht im Traum daran denken, von einem marxistischen oder einem konservativen Kind zu sprechen!"

"In meinen Augen beseitigt die Evolution die bei weitem gewichtigsten Gründe, an Gott zu glauben."

"Religion könnte zum Beispiel ein Nebenprodukt der Neigung von Kindern sein, ihren Eltern zu gehorchen. (...) Ein Gehirn aber, das glaubt, was Autoritäten sagen, kann nicht mehr unterscheiden zwischen dem guten Rat, nachts nicht in den Wald zu gehen, weil da ein Tiger lauern könnte, und dem törichten Befehl, eine Ziege zu opfern, um den Regen herbeizurufen."

"Unsere heutige Ethik haben wir doch gar nicht aus der Bibel. Unsere Werte - Gleichberechtigung zum Beispiel oder das Verbot von Sklaverei und Folter - haben der Schrift nichts zu verdanken."

(link)

12 September 2007

Lippenbekenntnisse

Hiermit gebe ich voller Überzeugung bekannt: Diese Menschen sind hässlich!

11 September 2007

F.U.T.K

Nach den innerlichen Turbulenzen der letzten Tage wurde mir heute wieder die Kraft des Kinos bewusst. Und das kurz nachdem ich die sinnlose Auflistung in der Menüleiste dieses Blogs namens "gutes im Kino" endgültig entfernt habe.

Aber was mir da heute zuteil wurde, ist die wohl mit Abstand sympathischste und wunderbarste Musikantinnen-Truppe dies- und jenseits der Mason-Dixon-Linie. Emily, Martie, Natalie (und nunu für die Meinungsführerschaft hinsichtlich Filmauswahl), ich danke euch und verabschiede mich mit einem inbrünstigen F.U.T.K. You saved the new day.


10 September 2007

Pissmeilen für das Seelenheil

"Ausgesprochen gelungen" dachte der kleine Knabe, als er seinem Fetisch beim Tanzen zusah. Ein Wochenende der Reminiszenzen hatte er nicht ganz heil überstanden und harrte dem, was da wohl noch kommen mag. Dem Pfaffen ging er sorgsam aus dem Weg und konzentrierte sich auf den Polterer und seinen kleinen aber desto folgenschweren Sprachfehler. Wo das wohl hinführen mag, fragte er sich und war schon entschlummert. Nun sind seine Träume nicht besonders unterschiedlich, auch wenn er sich Abend für Abend konzentriert und sich seine kleine Farce zusammenspinnt, mit der er endlich einschläft, auch wenn das Medienumfeld auf Hochtouren läuft. Hühottt, schon ist es geschehen, wie es eben jede Nacht passiert. Doch in dieser einen, da war alles plötzlich anders. Einen Traumdeuter, den hätte er sich gewünscht, als er den Sud seiner türkischen Droge betrachtete. Dabei hätte ein Blick auf den Kalender schon gereicht. Dieser folgte sogleich und öffnete ihm Poren wie Augen. Natürlich! Des Rätsels Lösung! Narren- und Elfenbeintürme brachen zusammen, Hosanna! Vor einem Jahr war das doch schon mal so gewesen, erinnerte sich der alternde Jüngling. Viel anders, nein das war es kaum. Obwohl die Zahl zwar ungerade jedoch ebenso rund war. Also floh er klammheimlich in die Arbeit, denn, so dachte er zumindest, würde ihn das ablenken. Tat es auch bisweilen. Doch in dem Moment, als er seine Koje wieder in Besitz nahm, trug sich etwas completely different zu. Es war nämlich so: Am Abend zuvor, als er geschunden und die Finger wund getippt gen Heimstätte aufbrach, bemerkte er in den Katakomben des öffentlichen Nahverkehrs, dass ihm etwas fehlte. An sich nichts Ungewöhnliches, mag man meinen. Man denke nur an gewisse Situationen und Momente. Aber diesmal war es etwas Materielles. Der Kommunikationssnack im Handyformat, ja, der war ihm plötzlich abhanden gekommen. Doch er erinnerte sich genau, wo das kleine schwarze war, als er es zum letzten Mal gesehen hatte. Der angestammte Platz auf der Werkbank der Weltverständigung, da hatte er es hinterlassen. Wird schon nichts passieren, dachte sich die linke Herzkammer des Regionalen und ging zu Bett. Doch am nächsten Morgen, da war es weg. Niemand gab Kunde über mögliche Aufenthaltsorte, niemand wollte es gesehen haben. Doch nur einen Tag später meldeten sich die drei Damen vom Empfang. Ein Unbekannter hatte es zurückgebracht. Viel Lärm um nichts, doch um 18 Gulden ärmer war der Anschluss zum Unfassbaren wieder gewährleistet. Die gewonnene Zeit mit leidenschaftlichem Frühstuck verbracht ging es Richtung boboesques Fleischbeschauungs-Zentrum. Reminiszenzen, da waren wir doch schon mal. Und da wollen wir jetzt auch bleiben. Als er die vielerorts als Pissmeile verunglimpfte Passage betrat, ihren Geruch empfing, ihre Schwingungen verinnerlichte, da fühlte er sich an eine große Zeit erinnert. Eine Zeit, als das Leben noch frohlockender, unvorhersehbarer und wahrlich kongenialer war. Eigentlich traurig, dachte sich der mannsgewordene Phantast und weinte innerlich zwo, dro Tränchen. Doch die Erinnerung wahrte nur kurz, denn schon bald drehte sich das Orakel der Erinnerung nochmals zwei Jahre zurück. In das Jahr, in dem aus der Volkserhebung plötzlich die Kultur geworden war. Als Aliens gelandet und Inseln emporgesprossen waren. Zu dritt waren sie damals gewesen. Mindestens haltbar bis Ende. Man trank und tauschte sich aus, bewahrte Vergessenes und schuf Potentielles. Aber die innere Melancholie, die den Co-Host der Verdammnis seit der seltsam geträumten Nacht begleitete, die wollte und wollte nicht verschwinden. Aber es war ein schöner Moment. Als der Junge die verflossene Zeit Revue passieren ließ, den Kopf von links nach rechts reckte, gen Himmel blickte und bestätigend seufzte, begann er dies alles niederzuschreiben.

09 September 2007

Tragik

Aus der Rubrik Unüberlegte Zwischentitel, heute gesehen auf orf.at:

Mutter wurde selbst abgetrieben


08 September 2007

Innsbruck, 1. Mai 1946

Man beachte die Kombination "Schützen" und "Fahnen". Ich hab's ja immer schon gewusst.

via Föhn

07 September 2007

Du bist's, mei Präsident

Der Bundespräsident betonte die guten Beziehungen zwischen Kirche und Staat und nutzte seine Begrüßungsansprache auch für politische Botschaften. So sprach er die "Gleichwertigkeit aller Menschen - Männern und Frauen" an.
Wer sich zu dieser und zum Grundsatz "sozialer Gerechtigkeit" bekenne, "muss auch für gleiche Lebenschancen eintreten", erklärte er gegenüber dem Papst. (Quelle)

Nicht der Inhalt entzückt, sondern der Anlass! Ein Agnostiker als Bundespräsident. Österreich, manchmal vermagst du sogar mich zu berauschen. A irrer Heinzi.

03 September 2007

Preiset!

Kollegin Feuerfisch wird mir sicher wieder Klerikal-Fetischismus vorwerfen. Aber was soll ich tun, wenn mancherorts gar meine Seligsprechung gefordert wird? (auch wenn...)

Und wenn der das geschafft hat und bei dem bereits die Verhandlungen laufen, warum nicht auch ich?

02 September 2007

"Den kenn ich schon..."

Das mit dem Bloggen ist ja so eine Sache. Da findet man irgendwo was, zitiert eventuell und hofft dadurch auf Response, Inbounds und ein gesteigertes Selbstwertgefühl. Aber wurscht jetzt.

Heute hab ich bei nunu was gefunden, was sie wiederrum bei irgendeinem Freund von Ronni gesehen hat. Und weil das halt einfach köstlich ist, führe ich den digitalen Rumor einfach weiter. Aber sehen Sie selbst:

Klicken Sie nun bitte hier drauf, nein hier (das wiederrum ist ein blöder aber netter Gag, den ich hier geklaut habe)

01 September 2007

Kinder in die Werkstatt

Soweit sind wir schon in diesem Land. Verletzte Kinder werden nicht mehr in einem Krankenhaus, sondern scheinbar nur mehr in Lastkraftwagen-Werkstätten behandelt.

orf.at schreibt (und alle anderen auch) über einen Reitunfall in der Steiermark:

Die Schülerin aus Gralla war beim Üben auf einem Reitplatz gewesen. Das Mädchen wurde in das LKW Wagna gebracht.

28 August 2007

Das Sommerjoch der Unterdrückten

Sommer. Verfluchte Hitze, in der sich Bakterien-Cocktails suhlen, gefolgt von modischen Grenzgängen. Sommer. Bekannte in fremden Gefilden und Freunde, die ihre Arbeitsmoral verfluchen. Sommer. Die zu heißen Tage gehen in die zu kühlen über. Konzept Schanigärten gescheitert. Großteils. Sommer. Brennende Wälder und tote alte Menschen. Vielerorts. Jeweils. Sommer. Löcher. Oftmals in der Steiermark. Immer Drechsler.

Homo-Ehe? Mutig aber nutzlos. (sogar die Terminologie tat dem Grübchen Recht). Tempo 160? Nutzlos aber noch nutzloser. Neutralität? Gut gemacht, Christopher. Sprecht es aus, Chöre des Konservativismus! Legt eure Genitalien auf den Gabentisch und fegt hinweg über Erb- und Altlasten der Gründer. Wer, wenn nicht ihr?

Doch dennoch. Typisches. Schwarzes. Beschissenes. Nicht gar Europa im Hinterkopf. Wie könnte man nur? Die NATO muss es sein. Goldhaubenverbot für Keltendörfer, mag man da fordern. Muss man eigentlich auch. Perspektivengruppen für den Unfisch. So schaut’s nämlich aus. Dementi. Rückrudern. Programmierte Unruhe? Systemstabilisierendes Contra? Das Sommerjoch der Unterdrückten.

Christopher Drechsler (rechts, ÖVP) mit Kurt Flecker (klein, SPÖ)

27 August 2007

Zwietracht

No more Fatalismus, leben.neu., Königreiche und Sterbebegleiter. Der Fratze des Fratzen das Furunkel in den Halse bohren. Schein und Scheiben. Sich dem ein und alleinigen Gedanken täglich verwehren, das Träumen kontrollieren, das Hoffen realisieren. Wonne und Knödel. Der Unsicherheit der Auswahl trotzen, das ständig Gefragte voraussetzen, Bio versus Blauschild. Projekt um Projekt. Schmieden und planen, strotzen und protzen. Annehmen und glauben. Felsenfest und absolut. Hosanna und Viva, gönnen und sein.

Rückkehr.

Dem Elfenbeinturm der neuen Familie 2.0. nachsinnen. Sinnliches erstreben doch Banges erzittern. St. Anger ist vorbei. Wochen um Wochen, Freude und Mühsal. Genuss und Fraternität. Einsames Zögern. Das Spüren der Unruhe. Herz. Hals.

Jucken.

Schmieren und Salben. Gelöscht, gelöscht, gelöscht. Zuvor betrachtet, memoriert, behalten. Somit: Nutzlosigkeit. Zahl um Zahl. Als sich die Augen küssten, ward es gar geschehen. Dunkle Erinnerung. So stand ich unter dem Holunderstrauch auf den noch nie ein Stern hernieder schien. Stern von Afrika. Stern.

Tross.

Die Suche des Wohls im längst vergessenen. Elend und Versuchung. Geschwungen und Saite. Der Lidstrich des Lehrers. Mir dufteten Träume ins Gehirn. Wo nur, wo nur. Krieg den Ballästen, Krieg dem Hüten. Jucheh, wir haben Krieg! Wohlan, du verkniffenes Auge, hinaus mit dir!

Schund und Sühne.

Wacht auf, Genannte dieser Erde! Sein erzwingen. Wal, Wal, Wal, Walhalla! Neid. Njet. Raus. Laissez faire. Offenen Herzens. Synapsen gerade biegen.

Kompensation.

20 August 2007

Freude am Arbeitsplatz

Folgender "Blindtext" stach mir heute aus dem Layout in die Augen. Und tat wahrlich nicht weh:

(...) hat diesen Copyblock weder gestaucht, gezerrt, noch in Versalien oder gar in 6 Punkt Eurostile Outline gesetzt. Er hat ihn ganz einfach lesbar gemacht. Offenbar sogar ziemlich gut, sonst hätten Sie wohl schon einige Zeilen zuvor die Leselust verloren.
Beachten Sie nur die Zeilenbreite, die er gewählt hat. Sie ist weder zu lang noch zu kurz gewählt. Der dazugehörige Zeilenabstand ist ideal. Ihre Augen haben keinerlei Probleme, vom Ende einer Zeile in die nächste zu gelangen.
Um einen solchen Art Director kann man Sie beneiden. Er nutzt den ihm gewährten gestalterischen Freiraum nicht, um sich selbst darzustellen, sondern Sie. Er weiß, daß es Wichtiges über Ihr Unternehmen oder Produkt zu sagen gibt.
Und dem räumt er großzügig Platz ein.
Dieser Mensch hat zweifelsohne nicht am Mäschäßutzets Inschtitut of Gräfick Ahts studiert. Er besitzt keine Bücher von Neville Brody oder April Greiman, und wenn doch, ordnet er sie im Regal unter Kunst ein. Statt dessen pflegt er eine liebevoll innige Beziehung zu Büchern von Tschichold und Otl Aicher. Und: Er liest sie.
Sie sollten an dieser Stelle ruhig mal zu ihm rüberlächeln.
Loben Sie ihn.
Laden Sie ihn zum Essen ein.
Denn Sie werden sicher noch viel Freude an seiner Arbeit haben.

Und fürwahr, ich entsprang dem Trott und lächelte zwo, dro Fältchen.

17 August 2007

UVS 30.3-4/2007-14

Das steirische Landes-Sicherheitsgesetz besagt:

Für die Verwirklichung einer Anstandsverletzung nach § 2 Abs 1 StLSG reicht es aus, wenn gegenüber Polizeibeamten die Worte „Schleichts euch“ gebraucht werden. Eine zusätzliche Beschimpfung von amtshandelnden Beamten mit „Wichser“ und „Kasperl“ verschärft daher nur die strafbare Handlung.

Also bitte aufpassen.

15 August 2007

Ursachendilemma

Völlig ratlos scheinen die Brandermittler in Vorarlberg zu sein. Über die Ursache eines Großbrandes in einer Bäckerei in Hard schreibt orf.at:

Ein technischer Defekt sowie Fremdverschulden kann ausgeschlossen werden. (link)

Tja, was kann da noch kommen?

13 August 2007

Going Gossip

Herrgott! Woher soll ich denn wissen, dass Gabriele Thyssen Begum Inaara Aga Kahn ein einziger Name ist? Aushelfen ist so eine Sache. Das Ressort Gossip ist denke ich damit mal abgehakt. Und Helga Rabl-Stadler sieht wirklich nicht gesund aus. Wobei, wurscht eigentlich.

12 August 2007

Floing Floing

Die Heimat hat es in die Wikipedia geschafft! Ich freu mich. Und eine ordentlich gewartete Homepage gibt's jetzt auch. Floing 2.0 quasi.


Wobei, eines gibt es hinsichtlich der Entwicklung meines soziologischen Ursprungs schon zu bemerken:

Das find ich voll in Ordnung:

Aber das muss nun wirklich nicht sein:

11 August 2007

Die unzerstörbare Güte des Antibiotikums

Donnerstagnachmittag war es soweit. Die Chortison-Antibiotika-Behandlung, die ich seit Tagen meinem Körper zumutete, hatte endlich ihren Break-even-Point erreicht. Nach bis zu 13 Stunden Schlaf konnte ich zum ersten Mal seit über 2,5 Wochen wieder den Umständen entsprechend normal gehen. Kein allzu schmerzverzerrtes Gesicht mehr, kein Anhalten an allen erdenklichen Gehstützen, keine Bewegungen, die einem spirituellen auf Kohle gehen gleichen. Große Erleichterung.
Wo wir (sprich Ich, oder ich) gerade beim Spirituellen sind. Wie hier bereits berichtet, bekomme ich täglich eine Nachricht direkt aus der Kommandozentrale des Transzendellen, dem Vatikan. Abgesehen davon, dass die SMS immer später kommt und die kurzen Botschaften zumeist ziemlich langweilig und außerordentlich vergessenswürdig sind, verkriecht sich im gregorianischen Kalenderspruchschwall hie und da ein hübsches Etwas. Heute zum Beispiel:

Wer Gott liebt, weiß, dass es nur eine wirkliche Bedrohung für die Menschen gibt: Die Gefahr, Gott zu verlieren.

Ehrlich gesagt, würde ich niemals so vermessen sein, Gott als mein Hab und Gut zu betrachten. Man denke nur an die Problematik des geistigen Eigentums. Transferieren wir verlieren zu nicht glauben, was die Herren am christlichen CMS wohl auch tatsächlich meinten. Das könnte ich für mich beanspruchen. Bedrohung lässt sich noch keine erkennen. Fundamentalistische Atheisten, die voll besetzte Busse in die Luft sprengen. Ich denke kaum...

Apropos Glaube. Am 4.8. kam das daher:

(...) Ein finsterer, mürrischer, egoistischer Glaube ist Fehlglaube.

Na geh! Dabei ist das Düstere doch das einzig Interessante am Katholizismus. Und wenn Egoismus mit wahrer Christenheit unvereinbar ist, wer erklärt das Martin Bartenstein? Ich sicher nicht.

Einen Tag zuvor musste ich lange über den Sinn der Botschaft nachdenken:

Vor der Frage nach Gott ist dem Menschen Neutralität nicht eingeräumt.

Ich kapier's einfach nicht. Bitte um Nachhilfe, werte theologisch bewanderte LeserInnenschaft. Darf ich Gott nicht so sehen, wie ich will? Freier Wille und so? By the way, SMS vom 10.8.:

Das Geheimnis der Herrlichkeit ist die Freundschaft mit Christus und die treue Zustimmung zu seinem Willen.

Ha! Erwischt! Alles Schall und Rauch! Aber die Friedenstaube schoss das wunderbare Service am 1.8. ab. (Anführungszeichen sind wie im Original gesetzt):

Auch "Nach Ausschwitz" (sic!), nach den tragischsten Katastrophen der Geschichte, bleibt Gott Gott; bleibt er gut mit einer unzerstörbaren Güte.

Nicht einmal, wenn man jedes einzelne Opfer der menschlichen Geschichte ignoriert, könnte man diese Einstellung "frech" nennen. Okay, der Satz ist auch ortographisch Scheiße, aber das soll jetzt ausnahmsweise mal nicht zur Debatte stehen. Denn die "unzerstörbare Güte", da bleibt mir schlicht die Luft weg.

So. Seit Tagen hab ich das Bloggen des vatikanischen Wahnsinns vor mich hergeschoben. Jetzt ist es raus. Die Religion lässt einen einfach nicht los. Wer sich nach Alternativen umsieht, die zwar ähnlich aber doch total konträr sind, der lese sich hier mal ein wenig ein. Und wer sich ganz spezifisch mit dem Kargo Kult auseinandersetzen will, dem sei die Himmelsgöttin des wunderbaren Christopher Moore ans Herz gelegt. Vorhang. Hoffen auf Applaus.


04 August 2007

Aua

Schmerzen, große Schmerzen. Links und rechts, oben, daneben drauf, darüber, dann kurz nichts, dann wieder dazwischen und letztendlich überall drauf und nach oben wandernd. Es beginnt mich aufzufressen. Schmerzen, große Schmerzen.

P.S: das sind rein körperliche Gebrechen. Der Rest muss zur Zeit mal ein wenig hintanstehen.

31 Juli 2007

Posen mit Worten #4: Litost

Nach längerer Pause ein neuerlicher Eintrag dieser Rubrik. Das heutige Wort ist etwas ganz Besonderes. Ein Wort, das mich schon seit langer Zeit begleitet. Ein Wort, das ich vollkommen nachvollziehen kann. Ein Wort, das ausschließlich in der tschechischen Sprache existiert: Litost

Litost ist ein qualvoller Zustand, der durch den Anblick unserer unvermutet entdeckten Erbärmlichkeit ausgelöst wird. (Quelle)

Wunderbar beschrieben von Milan Kundera in seinem Buch vom Lachen und Vergessen findet sich hier ein schönes Fallbeispiel:

Litost is a state of torment brought upon by the realization of one's inadequacy or misery. The example Kundera uses in his book is that of a boy who can't swim very well, while his girlfriend is a very strong swimmer. When the girl swims off on her own, humbling her boyfriend, he becomes enraged at his own inferiority, and overcome with litost, slaps her in the face. Another example he gives is that of a violin student, who is constantly reprimanded by his teacher. Rather than strive to play better, he intentionally plays the notes even worse, sinking deeper into litost.

Along with litost comes revenge. The person who has brought upon this misery and torment must be made to feel that same as you do! Inflicting misery to offset litost comes in one of two ways. The most obvious tactic is to inflict punishment on others - hence the slap in the face. There are times, however, when one is unable to punish the source of litost directly. "Circuitous revenge", Kundera calls it, "the indirect blow". Perhaps the boy, rather than striking his girlfriend, is overcome with a strange thought: He should swim just as fast and as far as she does, and not being able to continue on, drown in the river. Stricken with grief that her own athletic prowess sealed his doom, she would take her life. Even though he is dead, his soul rejoices eternally with the knowledge that she has committed suicide in her grief.

Ach, ich schmachte...

Update: laut neuesten Erkenntnissen soll Litost hochansteckend sein

30 Juli 2007

Täglich einen Deut

Man stellt sich ja so manche Fragen, wenn man kurzzeitig unterbeschäftigt gebannt auf den Bildschirm starrt und die Statusentwicklung der berichteten Arbeit beobachtet. Eventuell wird man zur Mitte zitiert, um Rechenschaft abzulegen. Ansonsten verfolgt man das Tagesgeschehen, möchte so to say up to date bleiben. Dazwischen schaut man vielleicht, was sich da, hier oder dort tut.

Seit Sonntag aber gibt es einen täglichen Gedankenimpuls. Pünktlich zu dem Zeitpunkt, an dem das arbeitssame Volk für gewöhnlich unter der Dusche steht, füllt sich die Nachrichtenbörse des Mobiltelefons mit einem Satz. Gut, das mag jetzt an sich nichts besonderes sein. Aber Absender und im Speziellen der täglich wechselnde und dennoch gleich bleibende Inhalt, der ist besonders.

Um die Zeit zum Papstbesuch zu verkürzen, habe ich mich nämlich hier angemeldet. Nun flattert bis zum von spirituellen Stellen höchst überschätzten Besuch des Vatikan-Imperators täglich eine Botschaft des Kämpfers gegen den Relativismus daher. Schön ist das. Heute zum Beispiel wieder was gelernt:

Gott ist nicht irgendein fernes höchstes Wesen, an das man nie herankommt. Er ist ganz nah, in Rufweite, immer zu erreichen.

Eh scho wissen. In jedem Stein und so. Interessanterweise scheint sich die immer schon zweifelhafte Religionsgemeinschaft der undurchsichtigen Seligsprechungen langsam aber doch in Richtung realitätsferner Astro-TV-SpiritualistInnen zu begeben.

Mir kann’s ja egal sein. Die einzigen Dinge, an die ich glaube, sind sowieso nur die Französische Revolution und die Liebe. Wobei mir ersteres eher schöne Momente beschert, und das zweite mich schon fast wieder in die Arme der asexuellen Mutter Kirche getrieben hätte. Das war’s dann eigentlich auch schon wieder für heute.

26 Juli 2007

Zum Tag

Nach einer kurzen Phase des voluminäsen Postens ging die Frequenz diese Woche erheblich zurück. Aber kann das noch wundern? Das ganze Wochenende über war ich im Kino. Dort hab ich Großartiges, Leichtes und Langweilig/Entzückendes gesehen. Heute war's eher lustig.
Darüber könnte ich nun Kritiken schreiben, was ich bisweilen dermaßen vermisse, dass es ein Graus ist. Aber ich mag nicht.
Kollegin Feuerfisch will mich aus Werbe- und Katzengründen zu "Liebesgschichten und Heiratssachen schicken. Klingt seltsam, ist es auch. Wahr ist es trotzdem.

22 Juli 2007

New Office! Go!

Hurra! Wir haben ein neues Büro! Mit Dank an die Kollegen Ablinger und Grenzfurthner für hervorragendes Office Management.


Und da, unter dem INXS-Kreuz, da sitz ich dann:

Zwiebelfischer von Erlach

Sonntagnachmittag, Arbeit erledigt, noch zirka 30 Minuten im Büro. In der Zwischenzeit das linguistische Wissen auf spiegel.de geprüft. Und, siehe da:

Alle Achtung, Sie haben eine Menge drauf! Wenn alle so gut wären wie Sie, brauchten wir PISA nicht mehr zu fürchten.

Punktemäßig war ich ja eigentlich so gar nicht überzeugend. Aber trotzdem über dem Durchschnitt, wie es scheint. Freude, Hoffnung, Zwiebelfisch!

21 Juli 2007

Freude

Auch wenn's nur bis Sonntag dauern wird:

Sturm ist Tabellenführer!

Und aus.

19 Juli 2007

Learning from History

Wer vom Sommermärchen spricht, wird maximal Dritter.

Es gibt immer jemanden, der dich...

Gut, dass es das Internet gibt. Nach einem mühsamen Tage erhält man manchmal Nachrichten, die einem das Herz erwärmen. Folgendes trudelte heute als e-mail ein:

Hallo der Mensch, der mich gewaehlt ist!

Sie gefielen mir ich, wollte am meisten moeglich einen von anderen dort echange studieren, Sie mir wu?ten allen.
Kurz auf ihm - meme: zu mir ist Aleksandra geruft, ich arbeite wie der Friseur und ich, tres zu gefallen, sich die Arbeit einzunehmen.
Ich, schoen, aber das Maedchen tres bescheiden. Ich trinke nicht auch ich rauche nicht, hat frei von der Arbeit die Zeit, ich mache mit den Freunden.
Ich will so stark am meisten moeglich Sie studieren und dass Sie leben, dass sich leihen Sie.
Wenn ich Ihnen gefiel oder hat , ich werde mit Ihren Briefen zufrieden sein.
Ich wollte tres stark, damit unsere Uebereinstimmung am meisten moeglich in Zukunft ubergeben koennte, aber man soviel, dass uns vorwaerts machen nicht muss und wenn ich Ihnen gefallen wuerde, werde es ich von Ihnen des Briefes erwarten, hat meine Adresse aleksandrawonderful@rambler.ru
Ich bin einsam, ich suche present des Menschen und ich will sie jenen finden, nur kann wer mich proteger und nur einzig lebend bei ihm in das Herz lieben.
Ihren Aleksandra, erwartend Ihren Brief.

Soll ich mich bei ihr melden? Oder doch bei ihr?

16 Juli 2007

Vergangenheitsbewältigung

Ach. Heut hab ich mir gedacht, schön war's damals. Einfach so.



Hier gibt's alles zum Runterladen und Nachlesen.

14 Juli 2007

Gründlichkeit

Man kann der EU ja vieles vorwerfen. Nur gründlich, das ist sie. Ich habe mich vor gut einem halben Jahr um einen Job in Brüssel beworben. Ich brauche ihn zwar nicht mehr, das Prozedere will ich mir aber dennoch nicht entgehen lassen. Nachdem ich in einem 2-stündigen Anmeldemartyrium meine Bereitschaft bekannt gab, mich um diese Stelle zu bewerben, durfte ich dies 2 Wochen später tatsächlich tun. Das ging dann schon etwas schneller. 4 Monate später wurde ich an die U6-End-Haltestelle Siebenhirten gerufen, um in einem dortigen Personalmanagement-Büro einen Eignungstest abzulegen, bei ich wohl eher minder brillierte. Das Ergebnis sollte eigentlich dieser Tage eintrudeln. Heute erhalte ich jedoch folgende Nachricht:

Am 28. Februar 2007 sind die Bekanntmachungen für die Auswahlverfahren in englischer, französischer und deutscher Sprache im Amtsblatt veröffentlicht worden. Aufgrund eines Versäumnisses der Verwaltung wurden die Mitteilungen jedoch nicht in den übrigen 19 Sprachfassungen des Amtsblattes veröffentlicht.

(...)

Aufgrund des oben aufgeführten Sachverhalts können wir Ihnen die Ergebnisse der Zulassungstests voraussichtlich erst im Oktober 2007 mitteilen. Wir bedauern alle Unannehmlichkeiten, die diese Verzögerung ggfs. hervorrufen kann.

Dafür habe ich ja volles Verständnis. Blöderweise gibt es aber nicht 22 Sprachen, die offiziell gezählt werden, sondern 23. Sprich, im Oktober wird das ganze nochmals untersucht. Ich freu mich.


08 Juli 2007

Ich, Kind


(gekleidet in der Leichtigkeit der frühen 80er Jahre, verwahrt in praktischer, disziplinargesellschaftlicher Kunststoffmatrix)

was ich zu dieser Zeit so tat (oder immerhin etwas später) gibt es hier nachzulesen.

05 Juli 2007

Blogging Addict?

Ich weiß jetzt ja nicht so recht, ob ich mir schon Sorgen machen muss. Dabei bin ich doch eh so faul.

via larousse

Volle Kanne Deep Throat

Youporn ist ja so eine Sache. Ich muss gestehen, dass ich diese Seite täglich besuche. Aber bei Videotiteln wie "Ist zuviel für sie", bei dem man dann auch wirklich bekommt, was der Name verspricht, komme ich nicht umher, wieder mal einen link zu setzen. Die weibliche Leserschaft möge mir meinen Hang zur pornographischen Slapstick verzeihen. Ist doch nur Cultural Studies. Und wer sich frei von Sexismen und Onaniekompatibilität mit dem Thema vergnügen will, ist bei meiner lieben Freundin Violet Blue glänzend aufgehoben.

02 Juli 2007

Be Pollock!

Malen wie Jackson Pollock? Nichts leichter als das! Und zwar hier.


via Flo

01 Juli 2007

Cuisine Slapstique

Heute habe ich in einer beispiellos dummen Aktion

1 Espressokanne
1 Küchenbrett aus Holz
1 Küchenbrett aus Kunststoff und
1 Geschirrtuch zerstört

Nun riecht es seltsamerweise wie in einer Selchkammer.

Merke:

1) Immer Wasser in eine Espressokanne geben
2) Während dem Kaffeekoch-Vorgang nicht rauchen, da man sonst die drohende Rauchgasvergiftung wegen brennenden Kunststoffes nicht bemerkt
3) Jedem Geräusch aus Ofennähe große Beachtung schenken
4) eine glühende Espressokanne einfach gar nirgends hinstellen, sondern schlichtweg aus dem Fenster werfen

European Youth Media Days 2007

So ganz medienadäquat ist diese Nachbetrachtung ja kaum. Erstens habe ich geplant, jeden Tag, live quasi, zu berichten. Dies war aufgrund mangelnder Konnektivität allerdings nicht möglich. Außerdem wollte ich mein Sorgenkind Acer Aspire nicht dauernd rumschleppen. Das zweite Versäumnis ist eine passende visuelle Untermalung. Fotos hab ich zwar ordentlich gemacht, aber ich kann mein Verbindungskabel auf Gedeih und Verderben nicht finden. Dabei würde das ein so herrliches StudiVZ-Album abgeben. Aber was nicht sein will, eh scho wissen.

Also dann.

Von 27. bis 30. Juni war ich im Rahmen der European Youth Media Days in der so genannten europäischen Hauptstadt Brüssel. Eine doch recht hässliche Stadt. Aber davon später. Nach drei unschuldigen Stunden Schlaf machte ich mich auf, um den Sky-Europe-Flug um 6.50 zu erwischen. Furchtbar. Im Flughafen-Inneren hatte kein Lokal geöffnet. Also keinen Kaffee. Nur Zigarette um Zigarette im heimeligen Raucherglaskäfig. Hindösend und die Morgenstunden verfluchend wartete ich. Im Hintergrund vernahm ich junge Stimmen, die die Tags "Brüssel", "Medien" und "du auch?" inflationär verwendeten. Aber ich war zu müde zum Socializing. Wurscht. Den ganzen Flug verpennt.

Ankunft in Brüssel. Interessanterweise im Stadtmarketing das "Heart of Europe" genannt. Dabei kam ich doch gerade von dort. Bypass? Mit dem Zug in die Stadt. Gare Central. Der hässlichste Bahnhof, der mir je unter die Augen kam. Und dabei war ich schon in Santa Clara und Bruck an der Mur! Die Unterlagen sagten, zur Station "Comte de Flandre" fahren, und dann "follow the signs". Keine Signs ersichtlich. Umherirren. Signs entdeckt. Müdigkeit. Youth Hostel "Generation d'Europe" entdeckt. Katja, die bisweilen herzlich Englisch sprach, wies uns darauf hin, dass die Zimmer erst ab ca. halb drei zu beziehen sind. Also eh schon in fünf Stunden. Sitzend schlafen. Essen mit den Menschen, die auch da waren. Zwei Deutsche, eine Litauerin (?) ein Maltese (!) und ein Schwede der klang wie ein Engländer. (So wie alle anderen Schweden auf diesem Ereignis übrigens auch). Zimmer endlich bezogen. Acht Betten. Keine Zeit zum Schlafen. Auf ins Parlament. "Hurry up!" Nicht das letzte Mal, dass ich diese unsägliche Phrase ins Gesicht gedroschen bekam.

Im Parlament Julian getroffen. Ohne Erlaubnis fotografiert. Das dafür dauernd. Kennenlern-Spielchen waren nun angesagt. Erste unkritische Grundstimmung erkennbar. Es war ein Fragebogen gemeinsam auszufüllen.

Frage: "Where does Europe start, where does it and?"
Meine Antwort: "Poland"

Das kam dann nicht so gut an. Ich hatte dummerweise "Holland" verstanden, als sich mein Gruppenmitglied Anna vorstellte. Leider war der erste Buchstabe doch anders.

Es begann die offizielle Eröffnung. Parlamentspräsidenten, Organisatoren (fast ausschließlich Deutsche), und interessante Auslandskorrespondenten. Ehrlich gesagt, waren das die einzig wirklich interessanten Speaker. Denn wie komm ich dazu, dafür zu sorgen, die EU in ein besseres Licht zu rücken. Das ist definitiv nicht mein Job. Und mitdiskutieren war sowieso nicht drin. Dafür aber große Müdigkeit. Die Kantine des Parlaments ist übrigens unverschämt billig. Soviel zu meinen Steuergeldern...

Versorgt mit einem Fresspaket auf in die Landesvertretung Baden-Würtemberg. (Übrigens teilen sich in Brüssel Nord- und Südtirol ein Repräsentationshaus. Together at last?) Komische Olé-Schrei-Choreographien. Gratis Sekt, Brezen und Rothaus-Bier. Eigentlich wollte ich nur eines trinken. Es wurden mehr. Eine easy-listening-Jazzfraktion enttäuschte nicht. Alle paar Sekunden wurde mein Namensschild gepackt. Ich tat das selbe bei fast jedem, der mir begegnete. Mit Alexander, einem deutsch-Bulgaren schuf ich das Konzept der Social-Smoking-Partnership. Er hielt sich in den folgenden Tagen jedoch kaum dran. Ich war langsam ordentlich besoffen. Aber nicht so, dass ich nicht todmüde geworden wäre. Schade eigentlich, denn am späteren Abend kam noch die Polizei. Einmal in die Depandance des deutschen Bundeslandes, ein anderes Mal in eines der Hotels, wo wir wohnten. Ein besoffener Finne konnte es nicht lassen, einer weiblichen Teilnehmerin mit dem Ellbogen ins Gesicht zu dreschen. Er flog aus Hotel und Konferenz. Die Finnen.

Endlich Schlaf. Um fünf Uhr geht der Wecker. Welcher Idiot das auch immer war, um 6.15 scheuchte er uns aus dem Bett. Ich will jetzt ja nicht Kapo schreiben, deshalb tu ich's auch nicht.
Katja hätte es sicher gefallen. Das Frühstück war erwartbar. Immerhin Melange. Nachdem wir um sieben weg mussten, um ja um acht im Parlament zu sein, warteten wir dort eine Stunde bis es losging. "Organisation Merde" kam mir da gar in den Sinn. Wieder ein Panel. Diesmal mit Vertretern aller Fraktionen im Parlament. Nur nicht mit den Rechten. Schade eigentlich. Swoboda war gut. Ansonsten war ich eher müde. Dafür gab es einen Butler, der allen Kaffee einschenkte. Nur nicht der spanischen Script-Schreiberin hinter mir, die sich darüber noch oftmals beschweren sollte. Dann die erste Gruppenteilung. Zu Fuß in den Council. Ein interessanter Vortrag über europäische Außenpolitik. Die Frage nach der österreichischen Realität wurde mit einem zaghaften Lächeln abgetan. Mittagessen in der Besucherkantine. Manche der Verantwortlichen sollen sich ja vorgedrängt haben. Pah! (Du nicht, Marijana. Du warst super!)

Am Nachmittag die erste Workshop-Besprechung. Es hatte keiner eine Ahnung. Wir wurden instruiert. Ein paar Stunden Zeit um ein 16-seitige Ausgabe der Zeitschrift workout herzustellen. Themenverteilung. Der Vorschlag einer Umfrage mit dem Inhalt "Was bedeutet Europa für Sie" wurde zum Glück abgeschmettert. Ich meldete mich für eine Geschichte über das Atomium an. Das wollte ich sowieso immer schon mal betreten. Perfekt an sich.

Das Abendpanel hab ich geschwanzt, dafür aber fast das Buffet verpasst. Unfassbar! Gefüllte Baguettes mit allerlei und wieder Sekt. Danach ging es in Gruppen (!) in die Altstadt. Das unmögliche Unterfangen entlarvte sich sehr schnell, als wir österreichische Teilfraktion (Julian, Marijana, Anna, Carina und eine deutsche Jung-Liberale) partout sitzen bleiben wollten um endlich Bier zu trinken. (Und das mit dem pinken Mädchen-Bier fand ich wirklich nicht so tragisch) So ging es dann weiter. Schließlich tauchte auch noch der wahnsinnige Ungar auf. Wir gingen zu Fuß nach Hause. Übrigens war die Herberge im von vielen als Ghetto bezeichneten Teil der Stadt. Die waren halt noch nicht am Gries und können den Charme eines solchen Viertels nicht verstehen. Wieder kurzer Schlaf.

Irgendwann in den frühen Morgenstunden ein Geräusch. Gedacht als Wecker glich es eher einem Hinweis auf einen Bombenangriff. Alle waren wach und angepisst. Nur nicht der Urheber. (Also eher der Besitzer, aber was sind das schon für Begriffe. Mehr darüber gibt's hier) Frühstück ähnlich wie am Vortag. Das Gleiche eigentlich. Selbstorganisiert zum Atomium aufgebrochen. Zu spät angekommen. Schwarz gefahren. Meinen polnischen Kollegen warten lassen. Entschuldigung nochmals. Wir trafen uns schließlich um 3/4 neun. Das Atomium öffnet um zehn. Super. Auf die Suche nach Kaffee. Alles geschlossen. Ein tristes Viertel. Heysel-Stadion und so. Was sich drinnen so abspielte und was ich mir dabei so dachte, erscheint nächste Woche im Workout und wird dann natürlich hier gepostet. Aber Dopplungen werden vermieden. Deshalb Zeitsprung.

Es hieß ja, wir sollten bis zwei Uhr mit unseren Texten fertig sein. Das war ich auch. Die anderen nicht. Ich ging mit der seltsamen Estin essen (lautmalerisch bedenklich) und kam zurück, als alle noch an ihren Artikeln saßen. Meiner hätte durchaus noch Zeit gebraucht, gab ich ihm aber nicht. Immerhin. Nach ordentlicher Zeitverzögerung begann der Workshopleiter mit dem Layout. Um sieben soll er fertig gewesen sein. Dann ranzte das InDesign ab. Um Mitternacht war er dann endgültig fertig.

Wir hingegen machten uns auf den Weg ins Brüsseler Rathaus. Das steht übrigens am Grande Place, einer der wenigen schnuckeligen Orte der Stadt. Irgendwo hier soll Marx übrigens das Kapital geschrieben haben. Im Rathaus kam dann doch nicht der angekündigte Bürgermeister, sondern eine seiner Assistentinen. Eine Frau zum Verlieben. Um die 50, völlig benebelt, grinsend und schmachtend. Einfach herrlich. Wer auch immer sie ist, ich vergöttere sie. Danach begann die kleine Selbstbeweihräucherung der Organisatoren. Ich versteh das ja. Total. Keine Frage. Aber trotzdem. Sowas hat jeder schon mal gemacht. Klar. Naja.

Wieder Sekt und fancy Häppchen, die in großer Menge eingenommen durchaus füllend waren. Im leicht trunkenen Zustand gingen wir zurück ins Hostel, um dort noch ein paar "Jupiler" zu trinken. Manche begannen zu schwächeln. Mit Julian und anderen ging es dann irgendwann auf die Abschlussparty in Ric's Art-Boat. Was für ein Name. Zwei Boote, eines mit leichtem Minimal-House bis Timberlake, im anderen Discoknaller. Erstmals mussten wir alles selbst bezahlen. Ein anderer Finne (also nicht der Ellbogen-Wüstling) erzählte mir von seinen Sprachproblemen, Alkoholexzessen und dem Selbstmord seines Onkels. Dieser hatte sich eine Schlinge um den Hals gelegt und dann den Körper mit den Füßen von einem Ofen weg gepresst. Aha. Marijana meinte, ich müsse gerettet werden, Julian übernahm den undankbaren Part. War eh nicht so schlimm, aber schon besser so. Tanzen war nicht so drin. Zu wenig deep. (Wie gönnerhaft ich mich winde!) Bier um Bier beschlossen wir, auf das Schlafen gänzlich zu verzichten. Julian beeindruckte durch kontrolliertes Power Napping. Ich konnte mich einfach nicht in den Socializing-Wahnsinn einklinken. Dummerweise hatte ich nicht mal Stift und Papier dabei. Mal schaun, ob mir die wirklich alle ein mail schreiben. Irgendwann wechselten wir ins Disco-Boot. Almrauschatmosphäre. Art-Boat halt. Wage Tanzversuche. Irgendwann wechselte die Musik in James-Brown-Manier und ich in den Schlafmodus. Aufgeweckt von meinem Workshopleiter, der mir einen Rum mit Limette in die Hand drückte. Ich hatte gewürgt und gekämpft. Angestachelt von ständigen "Mann oder Mädchen?" tat ich mein Bestes. Es war hell geworden. Wir gingen heim.

Zuvor versuchten wir jedoch mit List und Tücke noch ein Zeichen zu hinterlassen. Nachdem es uns einfach nicht gelingen wollte, das Boot loszumachen (zu viele Taue) machten wir uns daran, das Eingangstor mit Klopapier zu verschließen. Wenn diese betrunkenen Jungjournalisten nicht gekommen wären, hätte das wohl ordentlich Panik ausgelöst. Begleitet vom maltesischen Fernsehreporter und seinem gegröhlten "It's allready morning" kämpften wir Meter um Meter gegen ein Schiff namens Emma. Wir gewannen.

Rechtzeitig zum Frühstück angekommen wurden wir Zeugen eines denkwürdigen Eierpeck-Contests zwischen Frankreich und Italien, der mit einem bedenklich weißen Fleck auf der Hose des Franzosen endete. Duschen, umziehen, Abfahrt. Müdigkeit. Hoffung und allerlei. Unsere polnische Begleiterin Richtung Flughafen definierte die Musik des Vorabends/-morgens mit einem gezielten "Plum Plum". Sie hatte wohl ordentlich Recht. Ersten Zug verpasst. Machte aber nichts. 40 Minuten vor Abflug am Check-In. Vor uns eine Österreicherin, die mit sagenhaften 50 Kilo Übergepäck beschäftigt war. Kilometerlang durch die Flughafen-Mall geschliffen. Gate erreicht. Anna und Carina noch nicht da. Flug hatte (Sky halt) 30 Minuten Verspätung. Große Freude auf Schlaf. Keine Chance. Eine Schülergrpuppe in grünen T-Shirts machte den Flug zum Horrortrip. Julian bekam sogar einen Rucksack auf den Kopf. Versöhnlich nur die Stewardessen-Ansage mit slowakischem Akzent: "Meine Damen und Herren. Wir befinden uns im Landeanflug auf Berlin." Alles egal.

Ankunft. Schlaf. Stundenlanger Schlaf.

Fazit: Eine durchaus nette Veranstaltung, der es jedoch an Neuem und Interessanten leicht mangelte. Die Idee eines EU-weiten Netzwerkes junger Journalisten ist durchaus verfolgenswert. Aber wenn dieses Netzwerk von einer politischen Institution ausgeht, sollte man etwas vorsichtig sein. Und die unkritische Grundstimmung machte es unmöglich Sinnvolles anzusprechen und Ungeliebtes zu thematisieren. Was Brüssel betrifft, so ist es nicht viele Reisen wert. Und wenn, dann ja nicht mit SkyEurope.

P.S: Fotos folgen, wenn ich das beschissene Kabel endlich gefunden habe.