31 Oktober 2007

Courage ist unser Credo

Die NPD-Landtagsfraktion in Sachsen bekam zum Wochenende einen Brief mit folgendem Wortlaut:

NPD Fraktion im Sächsischen Landtag
Herren H. Apfel und A. Delle
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden

Dresden, 18. Oktober 2007

hre Zimmerreservierung im Holiday Inn Dresden

Sehr geehrter Herr Apfel,
sehr geehrter Herr Delle,

wir erhielten heute Ihre über www.hotel.de getätigte Reservierung für den 7. November 2007 und sind einigermassen erstaunt, dass Sie ausgerechnet ein amerikanisches Hotelunternehmen mit ausländisch klingendem Namen bevorzugen.

Da Sie in unserem Hause nicht willkommen sind und ich es auch meinen Mitarbeitern nicht zumuten kann, Sie zu begrüssen und zu bedienen, haben wir hotel.de gebeten, die Buchung zu stornieren.

Sollte dies aus vertraglichen Gründen nicht möglich sein, darf ich Sie darauf hinweisen, dass ich sämtliche in unserem Hause durch Sie getätigten Umsätze unmittelbar als Spende an die Dresdner Synagoge weiterleiten werde. Betrachten Sie dies als kleinen Beitrag zur Wiedergutmachung für die Schäden, die Ihre damaligen Gesinnungsgenossen der Synagoge und vor allem ihren früheren Besuchern zugefügt haben.

Eine Kopie dieses Schreibens leiten wir an die Dresdner Presse weiter.

In der Hoffung, daß Sie eine zu Ihnen passende Unterkunft finden und uns Ihr Besuch erspart bleibt verbleiben wir

mit freundlichen Grüssen
MACRANDER HOTELS GmbH & Co. KG

Johannes H. Lohmeyer
Geschäftsführer

(source, via Alexander Nowak)



28 Oktober 2007

myfacespace @ BBA 2007

Schön war's am Donnerstag. Gemeinsam mit gamejew, Ivory und David Fine sangen wir ein kleines Microsmusical bei den diesjährigen Big Brother Awards im Rabenhof. Und der brave Jonathan hat über das ganze (inklusive seltsam anmutender Hauptprobe) ein schönes Video (low/high) gemacht. (auf den Timecode blicken und bei 10.40 ganz aufmerskam sein. Da geht's nämlich los)

Und hier noch ein paar Lichtbilder:

"Der schneid jo wirklich"

Hui, dritter Eintrag am Stück. Aber weil's so schön und unkompliziert ist:

Satz des Augenblicks II

Murenobgänge, des san die Lawinan fia di oamen Leit. (Spender)

PR und Ethik

folgende Interview-Situation:

A: Zentralistischer Lokaljournalist
B: PR-Verantwortliche

A: Aber das wird doch eine reine Positivgeschichte. Denken Sie nur an den Werbewert!
B: Mir geht es nicht um den Werbewert, mir geht es um die Wahrheit.

A: sprachlos...

26 Oktober 2007

You have to go down to go up

Neues verfassen? Wohl eher nicht. Altes verbraten? Da geh ich ab bei. Gerade gefunden: mein nonsierender Text über das Atomium in Brüssel, verfasst im Rahmen des EYMD für die Zeitschrift work out:

You have to go down to go up

Laeken am Morgen. Kaum Chancen, im nördlichen Teil von Brüssel ein Café zu finden. Die wenigen die es gibt, sind geschlossen. Architektonisch bedenkliche Bauten, die langsam aber stetig verfallen. Der verblasste Charme einer alten Zeit. Wenige Menschen, nicht mal Touristen. Dabei sollte auf diesem Gelände vor fast 50 Jahren wieder mal der Aufbruch in die Moderne zelebriert werden.

Weltausstellung 1958. Dass technische Entwicklung nicht nur Vorteile für die gutgläubige Menschheit bringt, dürfte selbst damals schon hinreichend bekannt gewesen sein, die Opfer von Hiroshima und Nagasaki ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Man könnte meinen, am Tiefpunkt der menschlichen Gesellschaft hätte man gelernt, in Zukunft manche Dinge besser anzupacken. Aber mit kritischem Hinterfragen wollte man sich auf der Expo 58 nicht aufhalten. „Die Nationen haben sich verabredet, in Brüssel ein lächelndes Gesicht zu zeigen, die Atombombe zu verstecken und so zu tun, als würden sie das Wort Rüstung überhaupt noch nie gehört haben.“, schrieb damals die deutsche Kulturzeitschrift „Magnum“. Technologie bedeutet Glückseligkeit. Da musste natürlich ein Symbol her. 2400 Tonnen Stahl wurden zu Kugeln und Röhren geformt, um die 165-milliardenfache Vergrößerung eines Eisen-Kristalls darzustellen. Brüssel hatte endlich ein postkarten- und T-Shirt-taugliches Wahrzeichen: Das Atomium.

Ohne große Probleme gelangen mein polnischer Kollege und ich in die mittlere Kugel. Wir hielten uns nicht sonderlich lange in den unterschiedlichen Eisenbällen auf. Hier ein paar Fotos, dort eine undefinierbare Klang- und Plastikinstallation eines italienischen Künstlers. Plötzlich eine Bar. Wir fragen den Kellner, wie wir denn nun endlich in die Aussichtskugel an der Spitze des Kristalls kommen würden. „You have to go down to go up.” Ein zugegeben höchst philosophischer Ansatz. Muss man nicht zuerst die eigenen Abgründe kennen, um zu ungekannten Höhen zu gelangen?

Diesmal müssen wir die normalen Treppen nehmen, elektrisch geht es nur nach oben. Unten angekommen, warten wir auf den Lift, um ganz nach oben zu kommen. Einige Sekunden Luftdruckvariation später erreichen wir die Aussichtsplattform. Im Themenpark „Mini-Europa“ blickt man auf Miniaturversionen europäischer Wahrzeichen. Im ehemaligen Heysel-Stadion starben 1985 39 Menschen bei einem UEFA-Cup-Finale zwischen Juventus und Liverpool.

Kultur, Politik, Wissenschaft und Philosophie. Das nördliche Brüssel, ein Apologet des charmanten Verfalls.


Claudio (Kamera), Przemek (Polen) und ich (teilweise genötigtes testimonial)

21 Oktober 2007

Satz des Augenblicks I

Was für ein Blogging fauler Monat. Das wird sich aber auch kaum ändern. Damit sie mir die Kiste nicht ganz zudrehen, und sie, werte LeserInnen (falls da noch jemand ist) mich nicht zu hassen beginnen, einen schönen Satz. Jetzt.

Gehört in Planet Terror, gesagt vom wunderbaren Michael Parks:

"Ich habe den Hurensohn nie gemocht. Er war so nutzlos wie der Schwanz vom Papst."

Danke.

13 Oktober 2007

Und es gibt sie doch...

Coole Sache! Lucius Vorenus und Titus Pullo gab es tatsächlich. Für weiterführende Erklärungen klicken sie bitte hier.

P.S: Bei genauerer Betrachtung erweist sich dieser "Kratzeffekt" an den Bildrändern doch als ziemlich ratzig.

10 Oktober 2007

Als A sprechen lernte

Weil ich zwar bloggen, aber nichts schreiben will, folgt nun das einzige Märchen, das ich jemals geschrieben habe (bisweilen stereotypisch. Verzeihung):

Als A sprechen lernte

Als die Welt noch nicht alt war, so etwa 3000 Jahre, gab es nur den Gottvater, die Gottmutter. Gemeinsam hatten sie 26 Kinder. Warum gerade 26, weiß ich nicht. Wahrscheinlich deshalb, damit jedes Elternteil auf 13 aufpassen konnte. Damals war die 13 nämlich noch eine Glückszahl, nicht so wie heute.

Die 26 Kinder sahen alle unterschiedlich aus und waren verschieden alt. Das Älteste war A. Obwohl alle 26 exakt gleich groß waren, fühlte sich A als etwas besseres. „Ich bin die Nummer 1, ich bin der Anfang“. Das Zweitälteste nannte sich B und dachte: „Ich bin zwar nicht ganz die Nummer 1, bin aber trotzdem viel größer als die 24, die jünger als ich sind.“ Das Drittälteste namens C dachte sich: „Auch wenn ich nur die Nummer 3 bin, wenigstens habe ich einen Stockerlplatz und bin viel besser als die 23 anderen“. So ging das den ganzen Tag. Jedes Kind fühlte sich besser als die jüngeren und dachte den ganzen Tag daran.

Sie spielten zwar auch zusammen, A war aber immer der König und B die Königin. C war der Prinz und D die Prinzessin. Alle anderen mussten das normale Volk spielen. M und N waren die einzigen, die sich gut verstanden. Sie waren Zwillinge, zwar keine eineiigen, aber zumindest zweieiige. M war nur eine Göttersekunde älter, in Menschensekunden sind das über eine Million. Sie dachten sich: „Wir sind im Mittelfeld. Es gibt einige, die sind größer als wir, und einige, die sind kleiner. Wir sind genau das Mittelmaß, die Waagschale der Götterkinder.“ Beide waren zufrieden damit. Sie waren die Gerechtigkeitsfanatiker unter den 26 ersten Kindern der Welt. Wenn zum Beispiel P böse war, weil B zwar viel älter aber schwächer und weicher war, mussten M und N den Streit schlichten. P durfte dann beim Spielen für einen Tag der oberste General sein, dann war P auch nicht mehr böse.

Beim alltäglichen Spielen gab es immer drei Bettler. X, Y, Z. Die drei waren die jüngsten. Alle blickten auf sie herab, und das obwohl sie gleich groß waren, wie alle anderen. Sie dachten sich: „Keiner mag uns, weil wir so jung und klein sind, obwohl wir ja eigentlich gleich groß sind, wie alle anderen. Wenn wir uns verbünden, können wir einen Bettleraufstand machen, und den König, diesen arroganten A vom Thron werfen“. Jeder der drei dachte sich das. Der Plan war ja auch sehr gut. Welcher König rechnet schon mit einem Bettleraufstand seiner drei jüngsten Geschwister. Der Plan wurde aber nie ausgeführt. Wieso? X, Y, Z hatten zwar den gleichen Plan, wussten aber nicht, dass auch die anderen zwei das Gleiche dachten. Und wieso nicht? Damals konnten die Wesen auf der Erde nämlich noch nicht miteinander reden. Das wollte der Gottvater so. Er sagte zu seiner Gottehefrau: „Es freut mich, dass wir Kinder haben, obwohl es so viele sind. 26 durch 2, also 13 ist zwar eine Glückszahl, trotzdem habe ich viel zu tun. Ich hab nur eine Woche Zeit, eine ganze Welt zu erschaffen. Das heißt, ich muss jeden Tag mindestens 18 Götterstunden arbeiten.“ Wieviel das in normalen Stunden ist, will ich gar nicht wissen. Dann sagte der große Gottvater: „Ich habe nur sechs Stunden Zeit zum Schlafen. Wenn in diesen sechs Stunden alle 26 Kinder herumschreien kann ich nicht schlafen. Dann werde ich meine Arbeit schlecht machen und die Konkurrenzfirma aus Griechenland wird den Auftrag bekommen. Dann sind wir arbeitslos und können unsere Kinder von A-Z nicht mehr ernähren. Sie werden buchstäblich verhungern“. Das sah die Gottmutter ein und versprach ihrem Gottehemann, den Kindern keine Sprache zu geben, damit sie in der Nacht schön leise seien.

Das störte die Kinder gewaltig. Sie schickten A, den Chef, zu ihrem Vater, um eine Beschwerde anzubringen. Da A das aber nur dachte und nichts sagen konnte, war das dem Gottvater ziemlich egal. Er sagte, er habe noch viel zu tun, und wünschte seinem ältesten Sohn noch einen schönen Tag.

A war sehr beleidigt. Er rief eine Versammlung ein, das heißt er musste jedes Geschwisterchen zu einem Platz zerren, denn sagen konnte er es ihnen ja nicht. Als dann nach einer langen Zeit alle 26 versammelt waren, stieg A auf einen Baum und schaute auf seine Brüder und Schwestern. Was sollte er ihnen jetzt sagen, besser gefragt, wie sollte er ihnen das sagen? Als er so hinunterschaute, bemerkte er, dass ein einzelner zwar nichts sagen konnte, wenn aber mehrere nebeneinander stehen, schauen sie aus wie ein Wort.

Wieso A zwar nicht sprechen aber lesen konnte, weiß ich nicht. A ist ein Götterkind, da sollte man nicht auf solchen Kleinigkeiten herumreiten. Wer weiß, vielleicht hat er schon seinen Vater abgelöst und ist jetzt unser neuer Gott. Da will ich ihn besser nicht beleidigen.

Zurück zur Versammlung. M und N mussten gerade einen Streit zwischen D und U schlichten. Beide wollten beim Spielen nämlich Soldat sein. Die beiden stritten so heftig, dass M U zurückhalten musste, und N hielt D zurück. Als A sie betrachtete sah er, dass die vier zusammen aussahen wie das Wort Mund. Er griff in seinen Mund öffnete ihn, uns sagte ganz brüchig: „MM---UU---NN---DD“. Alle waren plötzlich still. A deutete ihnen, sie sollten wie verrückt herumlaufen und sich zu Gruppen zusammenstellen. W, I, E, S, und O verstanden nicht ganz, und sahen A fragend an. A sagte: „WW---II---EE---SS---OO”. Dann waren die fünf so verblüfft, dass sie auch wie die anderen herumrannten. Es war so chaotisch, dass ein Kind immer wieder in ein anderes hineinlief. S, C, und H krachten so intensiv aneinander, dass A sie nicht mehr auseinanderhalten konnte. Leise sagte er: „SCH“. O und E wollten sich das genauer ansehen, wurden aber von K angerempelt und fielen auf S, C und H, die bereits wie ein Haufen am Boden lagen. A sah die beiden, konnte sie aber auch nicht auseinanderhalten. Er sah den Haufen an und sagte: „SCH---Ö...“. N sah das ganze und wollte den Haufen schlichten. Er dachte wohl, sie würden schon wieder streiten. Im Getümmel stolperte er aber und fiel auf den Haufen. A sah das und sagte voller Stolz: „SCH---Ö----N“. Er musste eben erst lernen, wann man welches Wort sagt, und wann ein Wort nicht passt. Das haben die Menschen bis heute übrigens noch nicht gelernt. Oft sagt man etwas Falsches, auch wenn man es nicht will. Dann gibt es meistens Stress.

Einen Tag lang, ihr wisst schon, Göttertag, ging das Herumlaufen so weiter, bis A ein ganzes Buch voller Wörter aufgeschrieben hatte. Es waren aber so viele Wörter, dass ihm jemand beim Schreiben helfen musste. A bat Z um Hilfe, weil er früher immer so gemein zu ihm gewesen war und ihn um Verzeihung bitten wollte. Z half natürlich gerne. Seit diesem Vorfall stehen auf jedem Wörterbuch die Namen der beiden Autoren A-Z.

Als endlich alle Wörter aufgeschrieben waren, es müssen unglaublich viele gewesen sein, lernten alle 26 Kinder sprechen und gingen zu ihren Eltern. Auf dem Weg nach Hause konnten sie gar nicht aufhören zu reden. Sie diskutierten das eine oder andere. Meistens entschuldigten sie sich untereinander und sagten, das wäre gar nicht so gemeint gewesen. M und N konnten sich endlich sagen, wie gern sie sich hatten und freundeten sich mit W an, die fast das gleiche sagte wie M, nur immer umgedreht. B bat P um Karateunterricht und brachte ihm dafür einige Gedichte bei. Das gleiche passierte bei G und K.

A entschuldigte sich bei den anderen, dass er immer so gemein gewesen war. Von diesem Tag an spielten sie nicht mehr „König und Volk“ sondern „Anarcho-syndikalistisches Kollektiv“.
Als die 26 Kinder endlich zu ihrem Vater kamen, hatte der gerade irrsinnig viel zu tun. Er war nämlich gerade dabei, die Tiere zu erschaffen und war hoffnungslos überfordert. Schließlich brauchte jedes Tier einen Namen und langsam gingen dem Gottvater die Ideen aus. Als er seine Kinder kommen hörte, war er sehr überrascht. Er war hauptsächlich deshalb überrascht, weil er sie hören konnte. A ging schnurstracks zum Thron und sagte: „Hallo Vater, wir können jetzt sprechen. Wir sind dir aber nicht böse, weil du es uns nicht beigebracht hast. Es ist gut, dass wir das selber gemacht haben. Kein Erwachsener darf auf dieser gerade erst entstandenen Welt böse Wörter zu seinen Kindern sagen. Ohne die Kinder würde es die Sprache doch nicht geben oder? Ist das nicht absolut logisch?“ Der Gottvater war im Streiten nicht sehr geübt, deshalb wusste er auch nicht, was er sagen sollte. Mit wem hätte er auch streiten sollen? Seine Frau liebte er über alles und seine Kinder hatten früher nie etwas gesagt. Er musste seinem ältesten Sohn Recht geben.

Als die 26 Kinder die vielen Tiere sahen und bemerkten, dass ihr Vater hoffnungslos überfordert war, beschlossen sie, ihm zu helfen. Sie liefen herum und stellten sich in verschiedenen Gruppen zu jedem Tier. Der Gottvater musste nur mitschreiben und war im Handumdrehen fertig.

Seit damals müssen die Kinder dieser Welt erst lernen zu sprechen. Sie sollen immer wieder neue Wörter erfinden, damit Reden niemals langweilig wird. Sie sollen aber auch wissen, dass ohne die Ideen der ersten 26 Kinder niemand sprechen würde und allen ziemlich fad wäre.
Leider will der Gottvater auch heute noch nicht aufhören, die Welt zu beherrschen. Deshalb spielen wir Menschen noch immer „König und Volk“ und sind gemein zueinander. Wenn wir aber alle zusammenhalten, wird A der neue Gottvater und sagen, dass nur mehr „Anarcho-syndikalistisches Kollektiv“ gespielt werden darf. Dann ist kein Mensch besser oder schlechter als der andere, und es ist egal wie alt oder wie groß man ist.


ENDE

05 Oktober 2007

Der Katzenfaktor Nachricht

Nachrichtenfaktoren können seltsame Blüten treiben. Klar, wenn in einer Meldung „Katze“ und „Haft“ vorkommen, schrillen die chronikalen Alarmglocken. (Hoffentlich nicht ganz so laut, dass es in Vorarlberg gleich wieder kracht). Aber als Wahlwiener mit oststeirischem Migrationshintergrund erleide ich keinen „Aha-Effekt“, wenn jemand eine Katze gegen die Wand schmeißt. Klar ist das grauslich. Und ich hoffe noch immer (ohne Chance), die Bilder meiner Kindheit aus den Synapsen prügeln zu können. Das Blut, das mir in die Gummistiefel floss, die Scheinsdärme, die getragen werden mussten, und eben das Geräusch einer auf einen Mauersatz aufknallenden Katze. (Entschuldigung Nunu, du musst das nicht lesen. Glaube nicht, dass ich das gern gesehen, beziehungsweise gehört habe.)

Aber, sei’s drum. Ich lehne mich nun weit aus dem Fenster und gebe zwar nicht meine Meinung, aber immerhin einen gewissen Common Sense weiter: „Katzen pickn“ ist some sort of Geburtenkontrolle. Nicht unterstützenswert, aber kein großer Aufreger. Meine ich.

Denkste!

Alles lief in gewohnten Bahnen. Wollt ihr das schreiben? Naja, würd gut passen. Okay, dann lass ich es weg. Super, danke. Wird eh nur was kurzes.

So ging es dahin, am gestrigen Arbeitstag. Plötzlich: Die alltägliche Stunde des letzten Gerichts: Die Abendausgabe der Krone.

Und siehe da: Vier Monate Haft für Katzenmörder!

Cover natürlich.

Warum ihr nicht? Warum ihr schon, aber so klein? Warum die so groß?

Doch dann…

Der Geburtenkontrolle-Sager.

Schweigen.

Noch mehr Schweigen.

Ich, Abgang.