29 Februar 2008

Hereinspaziert!

Niemand bemerkte den blutigen Kadaver. Als Karl P., ein pensionierter Beamter im vorzeitigen Ruhestand den Plastikbierkrug schwungvoll zu seinen von wucherndem Bart umgebenen Lippen bewegte, hatte der Vergnügungspark gerade erst geöffnet. Der stille Kadaver, der aufgrund seines Zustandes still war, lag in einer dunklen Ecke des literarischen Autodroms. Da diese Attraktion so gut wie nie benutzt wird, war sie nicht in Betrieb. Die Zukunft des Literaten-Autodroms war mindestens genauso dunkel wie die Gedanken der bulgarischen Aushilfskraft Iwana P., die den Kadaver geflissentlich übersah.

Ihre gelbe Haarpracht erweckte das Interesse des pensionierten Beamten im Ruhestand Karl P., dessen fahle Haut sich von Schluck zu Schluck immer mehr ins Rötliche verwandelte. Als er endlich den 1, 87 m langen Kadaver erblickte, wusste er, was zu tun war: A Eitrige mit am Buckl und a 16er Blech, owa auf Jennifer!“, sagte er mit entschlossener Stimme. Der Besitzer der Würstelbude, der 49 jährige Hannes K. war überrascht ob dieser Überzeugungskraft. Eigentlich war er Künstler, Maler, um genau zu sein. Seine Inspiration holte er sich im Vergnügunspark, was nicht gerade für seine Leistung sprach.

Der Kadaver verweste so vor sich hin und stank von Tag zu Tag immer mehr, was die bulgarische Aushilfskraft Iwana P. geflissentlich überroch.

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