06 Februar 2008

Boboesque

Aus einer studiVZ-Gruppe namens "ich hasse bobos":

In Wien korreliert Boboismus mit Sympathie für die Grünen - mit Ausfransungen in die hedonistischen Zirkel der Sozialdemokratie und die liberalen Salons der Döblinger Regimenter. Wiener Bobos leben in Bobograd (Leopoldstadt), Bobopol (Josefstadt), Boboville (Neubau und Mariahilf) und im Boboais (Wieden und Margareten).

Die Lebensweise der Bobos wird zunehmend kritisiert. Ihre scheinbare Teilnahme am Leben der kopierten Szenen und Subkulturen führt durch ihre erheblich höhere Kaufkraft zum raschen Anstieg der Mieten und damit zur Verdrängung der ursprünglichen Bewohner. Die Bobos wirken somit als Speerspitze einer beschleunigten Gentrifizierung. Neben der, an sich positiv zu bewertenden, Aufwertung der Wohnsubstanz kommt es oft zur Bildung von wohlhabenden, soziologisch homogenen Stadtvierteln, aus denen die für das Viertel typische Lebensweisen völlig verschwunden sind. In Wien zeigt sich dies deutlich am Stadtviertel um den Spittelberg. Guillaume Paoli schreibt darüber etwa: „Für ein Stadtviertel ist ein Boboschwarm so verheerend wie für exotische Länder ein Touristeneinfall.”

So schaut's aus.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

sehr gute beschreibung!