28 November 2008

Umzug vollbracht

Werte LeserInnenschaft!

Ich bin umgezogen. Ab jetzt heißt's nur mehr Menschen, Tiere, Sensationen.

27 September 2008

Ein Sommer wie damals

Früher bestand mein Sommer aus Heimat, illegaler Ferial-Arbeit und Urlaubsreisen mit weder temporär noch psychologisch absehbarem Endergebnis. Heuer hab ich mich ausbilden lassen. Und ich habe nichts gebloggt. Das tut mir leid. Ich werde das ändern. Vielleicht nicht heute, aber morgen schon eher.

Eigentlich wollte ich Dialecticle Massacre begraben, wo anders auferstehen lassen und überhaupt alles ganz anders machen. So mit eigener Domain, hübschem Layout, Impressum, usw. Das ist mir momentan schlichtweg zu blöd. Aber armselig komm ich mir schon vor, mit meinem Template. Trotzdem halte ich mich jetzt an die wichtigste aller Blogger-Weisheiten (Tätigkeit, nicht das Programm):

Wer momentan nichts zu sagen hat, sollte auch gar nichts schreiben, sondern Tatsachen schaffen:

15 Juli 2008

Dringliche Anfrage:

Wenn Delfine/Delphine so klug sind, warum halten sie sich dann nicht von Thunfischen fern?

13 Juli 2008

Playmobil Geschichten

So vertrieb ich mir als kleiner Junge die Zeit:

Mittelalterliches Stadtleben am Kinderzimmerschreibtisch, die Angst vor Freunden, die auch spielen wollten und ständig das leidige Thema "Krieg" wählten. Und dann der gemeinsame Wiederaufbau, bei dem sogar die Piraten mithalfen, indem sie Zinnen per Schiff lieferten, und die Königsfamilie für den Renovierungszeitraum auf ihrer Insel leben durfte. Wodurch jedoch der eigentliche Mieter, der längst domestizierte Robin Hood und seine Angetraute Maryann samt Kindern, in den Wald ziehen mussten, wo der mittlerweile vom Alkohol schwer gezeichnete Bruder Tuck eine Spelunke samt Restaurant und Bordell führte.
Und schlussendlich die große Frage: Was zum Teufel soll ich mit diesem Rennwagen anfangen? Danke, Michael J. Fox, du hast mein Universum gerettet, denn plötzlich hatte ich einen Zeitmaschine, die unter großem Staunen des urbanen Bürgertums inmitten des Marktplatzes landete und wenige Zeit später mitsamt der Prinzessin wieder verschwand.
Wirklich Schuldige wurden nicht gefunden, doch um den Hunger des Volkes nach Blut zu löschen, wurden drei Vagabunden den Löwen vor dem Stadttor vorgeworfen, die, wie es der Zufall so wollte, gerade zur richtigen Zeit in Richtung Savanne unterwegs waren, und sich auf einen kleinen Imbiss einigen konnten. Jaja, es passierte viel in der Stadt, und der König erfuhr nie etwas von den finsteren Machenschaften seiner Gattin, die im Keller des royalen Fachwerkbauhauses ein zweifelhaftes Etablissement betrieb, in dem Lady Maryann kellnerte, da durch die Domestizierung ihres Gatten die einzige Einnahmequelle hinfällig wurde, und er zu trinken begann, was wiederum seinen alten Freund Bruder Tuck sehr verzückte, da das hart erarbeitete Geld von Lady Maryann postwendend in seine übergroßen Taschen floss. Ein Wirtschaftskreislauf bei dem schon damals letztendlich die Kirche das große Geschäft machte.
Dankenswerterweise entdeckten die Piraten in der Zwischenzeit Vinland, und brachten ein paar zu meinem Geburtstag erschienene Indianer mit, die sogleich den Mist der Löwen wegzuräumen hatten, die sich vor den Toren sesshaft gemacht hatten, da der König immer mehr Gefallen an der Unterhaltungssparte "Hinrichtung" fand.
Doch Dank einer napoleonischen Leibgarde waren die Tore wieder sicher und die Indianer gingen, da sie nun arbeitslos und ohne Hoffnung waren, zu Bruder Tuck und Robin Hood in den Wald, wo sie begannen, dem Feuerwasser zu frönen, während Lady Maryann von Tag zu Tag zu Tag mehr schuften musste, um den enormen Alkoholkonsum ihres Mannes zu finanzieren. Letztendlich musste sie sogar ihren Körper verkaufen, und das an den König, was deshalb eher grotesk war, da er ja nichts über den Nebenberuf seiner Gattin wusste. Als er davon erfuhr, bekamen die Löwen wieder etwas zu essen, und die große Frage kam auf: Wer wird die neue Königin? Die erste war tot, Lady Maryann pleite (außerdem hatte sie einen zwar mittlerweile schwindsüchtigen aber dennoch im Bogenschuss noch sehr versierten Gatten).
Wie es der Zufall so wollte erschien aber eines Tages wieder die Zeitmaschine in der Stadt, mitsamt der hübschen Prinzessin, die in der Zwischenzeit eine Modebotique in New York leitete, und erwachsen geworden war. Der König musste handeln, schließlich fehlte dem großen und zerbrechlichen Reich eine Königin. So ehelichte er seine eigene Tochter. Doch die Ehe blieb leider kinderlos, und so musste der König ein Indianerkind adoptieren, das mittlerweile das erste Alkoholikerkind der Geschichte geworden war.
Die Zeiten wurden härter, die Wirtschaft stagnierte, und Bruder Tuck wurde immer reicher. Alles schien den Bach hinunter zu gehn, und als alle schon auf einen Börsenkollaps warteten (das ehemalige Bordell der Königin war mittlerweile zu einem Haus des Geldes umfunktioniert worden, das von Bruder Tuck finanziert und von seinen Saufkumpanen Robin und "tanzende Feder" geleitet wurde) kam das Unfassbare.
Der Kaiser, ein entfernter Verwandter des Königs und der Uniform nach Preuße, schickte Boten aus, um für einen Krieg zu rüsten. Der König packte die Chance und entriss das Volk aus seiner Depression, indem er ein 50 Mann starkes Heer rüsten konnte, das dem Kaiser zur Hilfe eilte. Im allgemeinen Kriegstaumel erwachte sogar Robin Hood seinen alten Kampfgeist wieder, nachdem er von "Tanzende Feder" die Kunst des Skalpierens erlernt hatte, was dazu führte, dass viele Bewohner ohne Haar und mit einem großen Loch im Kopf den Wald verunreinigten.
So zogen sie von dannen, die Helden der Stadt. Aber nur wenige kamen zurück, denn der Krieg im fernen Preußen war nicht dieser Abenteuerausflug, den sich alle erwartet hatten. In der Zwischenzeit hatten die Piraten die Herrschaft über die Stadt übernommen und logierten in einem auf Sand gelaufenen Piratenschiff, während der König bei Bruder Tuck Zuflucht fand und von diesem Zeitpunkt an die verschimmelten Weinfässer reinigen musste.

30 Juni 2008

Satz des Augenblicks VIII

Die Spanier waren wirklich besser. Aber im Gegensatz zu denen haben wir wenigstens Humor.

(Ein enttäuschter deutscher Fan auf dem Parkplatz des Westbahnhofs, wenige Stunden nach der Finalniederlage)

19 Juni 2008

Vorrunde: Der Versuch einer Bilanz

Die Vorrunde ist vorbei. Höchste Zeit, meine eigene Bilanz über die Vorrunde zu ziehen, bevor heute Abend, so die Götter wollen, die Deutschen aus dem Turnier fliegen. Eigentlich hegte ich 2006 gewisse Sympathien für das deutsche Team, heute kann das durch das Ausscheiden der Österreicher und meinem persönlichen Favoriten Portugal halt nicht sein. Seis drum.

Gruppe A - Schweiz

Warum die Schweiz aufgrund der schlechten Testspiel-Ergebnisse in puren Pessimismus verfiel, ist mir ein Rätsel. Denn selbst jemand, der gegen Kanada verliert, kann Optimismus verstreuen. Auch die Tatsache, dass Nati-Trainer Köbi Kuhn nach der EM durch Othmar Hitzfeld ersetzt wird, ist kein Grund für das Ausscheiden. Sowas kann sogar beflügeln, wie es scheint (siehe van Basten).
Winner des Schweizer Teams ist sicherlich Hakan Yakin, der im Vergleich zu Ivo Vastic über volle 90 Minuten rennen kann. Ist halt auch noch jünger. Besonders schlecht ist mir keiner aufgefallen. Auch egal. Die Schweiz war als erste Mannschaft aus dem Turnier, war Teil der wunderbaren Wasserschlacht von Basel und hat als einzige Mannschaft die zweite Garnitur eines Titelfavoriten abgeschossen. Dafür höchsten Respekt.

Tschechien

Höchste Zeit, was zu ändern. Pechvogel der Mannschaft war Torhüter Cech, der große Winner (da staune ich sogar selbst) Libor Sionko. Verkehrte Fußballwelt, Ausscheiden verdient.

Türkei

Dass mit Einbürgerungen auch Namensänderungen verbunden sind, wirkt seltsam. Dank trotzdem an den großen Nihat für das herzzerreißendste Spiel der Vorrunde. Ein Kandidat für höhere Weihen hat sich mit einem blöden Schupfer gleich für zwei Spiele aus dem Turnier genommen. Schade, lieber Volker Demirel, du Spieler mit dem charaktervollsten Gesicht.

Portugal

Heuer wird's was. Ganz sicher. Figo endlich weg, die anderen in gewohnter Höchstform. Besonders aufgefallen ist mir der kleine Moutinho, enttäuscht hat Ronaldo-Ersatz Nani.

Gruppe B - Österreich

Hicke bleib! Besser kann's wohl nicht werden. Ganz fürchertlich hat natürlich Gercaliu gespielt, aber er tut mir ob des permanenten Bashings eher leid. Eine miese Leistung sei doch jedem vergönnt. Aus diesem Grund, mein Alltime-Loser: Rene Aufhauser. Kopfballstärke reicht vielleicht für einen Stürmer als Argument (und nicht mal das), nicht aber für einen 6er. Plumpe Bewegungen, zögerliche Passes und kein einziger ach so gefährlicher Kopfball. Heißer Minus-Kandidat ist natürlich auch Andreas Ivanschitz, der so gut wie gar nichts zeigte. Weder als "Kreativer" noch als "Leithammel". Unterdurschnittliche Leistung, die Schleife bitte schnell an Martin Stranzl weitergeben. Oder am besten gleich an Sebastian Prödl. Die schönste Rettungsaktion hat neben van Bronkhorst sicherlich Garics gegen die Deutschen gezeigt. Auch sonst eine herrliche Offensivleistung des Verteidigers. Der Rest der Mannschaft war zu jung, alt, nervös, fehl am Platz oder dem Wahnsinn zu nahe. Martin Hiden ist immerhin der erste ökologisch-ausgeglichene Kicker der Welt. Wow.

Deutschland

Das Sommermärchen 08 wirkt wie ein furchtbarer Aufguss. Die sogenannte Turniermannschaft hat immerhin zum ersten Mal seit 1996 die EM-Vorrunde überstanden. Gut, damals haben sie gewonnen, aber groß aufgezeigt haben sie bisher nicht. Ballacks Freistoß war schnell, aber Macho irgendwie in die falsche Richtung unterwegs. Gomez konnte gar eine heimische Stürmerhoffnung sein, großartig aufgespielt hat am ehesten Clemens Fritz.

Kroatien

Wer sich selbst Favorit nennt, sollte eigentlich ausscheiden. Dass die Kroaten den Teufel tun und neun Punkte einsacken, Respekt. Luka Modric ist natürlich gut wie erwartet, meine volle Sympathie gilt jedoch Klasnic, der mit Spenderniere aufgeigt wie schon lange nicht.

Polen

Hoffentlich bleibt Benhakker bis zur Heim-EM (wenn und überhaupt...) Bester Mann für mich eindeutig Torhüter Boruc, dessen Gemächt Österreich aus dem Turnier abwehrte. Bak war jedoch seiner Vereinsliga gemäß grottenschlecht.

Gruppe C - Holland

Einfach schön. Und das überraschende dran: Es geht auf. Dass van Basten es in seinem letzten Turnier als Bondscoach endlich schaffen könnte, wird zwar dem alten Cruyff sauer aufstoßen, verdient hat er's. Fürs Ausscheiden sind die Holländer trotzdem immer gut. Ein Spielerranking ist einfach nicht drin, die Entscheidung wäre zu schwierig. Die größte Überraschung für mich ist aber van Nistelroy, der sich gut wie lange nicht in das Offensivspektakel der Orangen integriert hat. Alle anderen sind einfach top. Beeindruckend. Schön anzusehen, alles Gute meinerseits.

Italien

Holpriger Start der Ganzkörper-Tätowierten. Wenn doch Buffon nicht so dermaßen faschistisch wär, ich könnt ihn bewundern. Trostpunkte gibt es für Chef-Vernebler Luca Toni, Häme für Hinkebein Materazzi. Die Italiener wären wohl schon fix im Finale, würden sie im Viertelfinale nicht ohne die Milan-Zentrale Pirlo und Gattuso antreten müssen. Denn Toni wird wohl kein Tor schießen.

Frankreich

Zeit wird's für den Umbau, angefangen bei Astrologie-Sünder Domenech. Seine Aufstellungs- und Auswechselpolitik gegen Italien war wohl gänzlich falsch ausgependelt. Und auch Ribery hätte meiner Meinung nach nicht mehr viel verändern können. Tolles Spiel gegen Holland, das Ergebnis tut halt weh.

Rumänien

Bis zum letzten Tag mein Geheimfavorit für den zweiten Tabellenpplatz. Dass sie sich doch nicht durchschummeln konnten, darf jetzt nur keine Renaissance für Obermotzer Haji bedeuten, auch wenn das für die WM-Quali nur Gutes heißen würde. Hoffentlich beruhigt sich Mutu irgendwann wieder.

Gruppe D - Spanien

Ähnlich wie Holland und Portugal von Beginn an in den Himmel gelobt. Das gefühlte körperlich kleinste Mittelfeld der EM bedient Villa und Torres perfekt. Aber das Pech wird, wie so oft, wohl noch dazukommen. Schönste Überraschung: Senna.

Schweden

Gleiches System und gleiche Spieler seit Jahren. Ein bemühter Ibrahimovic, der die fehlende Pässe aus dem Mittelfeld selbst geholt hat, dann war halt keiner da zum Anspielen. Larsson sollte, aller Verehrung zum Trotz, langsam wirklich an einen endgültigen Rückzug denken. Auch ein neuer Trainer wäre angebracht.

Griechenland

Das 20. Jahrhundert ist endgültig besiegt worden. Danke an alle!

Russland

Glücksfall Gus Hiddink, der seine Buben eigentlich nur Turniererfahrung sammeln lassen wollte und nun gegen seine fußballerische Heimat antreten muss. Putin hätte statt den Olympischen Spielen wohl eher die WM oder die EM nach Russland holen sollen. Bester Spieler? Blöde Frage...

13 Juni 2008

4 Tage Hoffnung

Die Beschreibung des gestrigen Fußballabends überlasse ich mal lieber dem Poster namens kräutrpolizei, gefunden im FM4 EM-Journal:

2 stunden im WUK
45 minuten warten
1 minute aufstellungsfreude
2 minuten spielereinzugseuphorie
1 minute nationalhymne und gesichter lesen
20 minuten wahnsinn - jubeln, schreien, schimpfen, verzweifeln
1 minute juxen mit weiblichen polen-fans

10 minuten böse vorahnung
5 sekunden einer selffullfilling phrophecy
1 minute polnischer jubel
15 minuten fassungslosigkeit, unglauben, verflucht fühlen

15 minuten halbzeit, davon 1 minute doch wieder hoffnung

5 minuten nix
5 minuten nix
5 minuten nix
1 minute aufmunterungsversuche der bei mir stehenden fans
1 minute erklären, dass es immer so läuft und dass ich das als fan nicht mehr aushalt
5 minuten nix
5 minuten nix
5 minuten nix
5 minuten nix
1 minute entscheiden ob man früher geht
10 minuten noch zu spielen
5 minuten becher abgeben
5 minuten bis zur ubahn
5 minuten fahrt
5 sekunden handy läuten
30 sekunden elfmeter
20 minuten ärger
1 stunde nachbericht schauen
2 stunden debattieren und abregen

4 tage hoffnung...

05 Juni 2008

Satz des Augenblicks VII

Der Lifeball ist ein Schwulenball, auf dem wir versuchen, Aids zu verhindern. Punkt. (Niki Lauda in Willkommen Österreich)

04 Juni 2008

Dramatic Lemur

Wie konnte diese Perle bisher an mir vorüber gehn. Hat ja immerhin schon etwas über 4 (in Worten vier) Millionen views:



Dank dir, Lassie!

Hübsch ist auch der Remix.

16 Mai 2008

The Big Brown

Gerade fiel mir ein, dass ich bisher noch nichts über die US-Wahl geschrieben habe. Nun, liegt vielleicht daran, dass Barack Obama mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit das Rennen der Demokraten machen, John Edwards sein Vize wird und Hillary Clinton viel Geld für nichts verpulvert hat.

Eine nette Anekdote entdeckte ich in der von mir immer weniger geschätzten Weltwoche. Demnach war Clinton vorige Woche am Kentucky Derby in Louisville zu Gast und setzte ihr Geld auf Eight Belles, die einzige Stute im Rennen. Traritrara, das Pferdchen schaffte nur Platz zwei. Gewonnen hat der Favorit: Big Brown. (potentiell rassistischen, beziehungsweise sexistischen Subtext ausnahmsweise kurz ausblenden, die Geschichte ist einfach zu gut).

Go Obama!

15 Mai 2008

Satz des Augenblicks VI

Musik interessiert mich eigentlich nicht. Ich höre so ziemlich alles. (Erwin "Jimmy" Hoffer in einem Kurier-Interview)

Das seltsam anmutende "Jimmy" kommt übrigens von einer angeblichen Ähnlichkeit zum US-amerikanischen Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffa. Urteilen Sie bitte selbst.

18 April 2008

"Typisch"

Wie gerne erinnert man sich in diesen Zeiten doch an die Jahre, als die österreichische National-Elf auch außerhalb des Krankl’schen „Mia hom 3:3 gwunnan“ noch ein Begriff war. Dem ist sich auch ein allseits bekanntes Leitmedium bewusst, das in seiner heutigen Ausgabe über das Gemälde „Wunderteam“ von Paul Meissner berichtet.


Die hopsenden Hasen haben damals einiges erreicht. Der Inhalt des Gemäldes ist für das bereits angedeutete Leitmedium eine „typische“ Geschichte, „typisch für die Zeit nach dem Weltkrieg, dass eine Niederlage als Inbegriff des Erfolgs gewählt wurde“. Über diesen Satz denke ich nun schon seit Stunden nach, kann ihn aber auf Gedeih und Verderb nicht entschlüsseln. Fußballerisch ist die "legendäre" 3:4 Niederlage gegen England 1932 gemeint. Der Rest erschließt sich wohl irgendwo hinten im Verborgenen.

Dass Matthias Sindelar „gerüchteweise“ ein Nazi-Opfer gewesen sein soll, lasse ich mal so stehen.

13 April 2008

ABC-Schützen

Die Tiroler Polizei scheint meine Leidenschaft für Personen-Abstrahierung via Buchstaben-Avataren zu teilen:

Am 11.04.2008 kam es in Absam zwischen zwei jeweils 14jährigen Schülern (A und B) zu einem Streit, wobei A den B beschuldigte, dass er ihn bei einem Lehrer „verraten“ habe. A wurde deshalb B nach dem Unterricht „auflauern“ und eine Lektion erteilen.
Nach dem Unterreicht, bei der Bushaltestelle der Pfarrkirche in Absam, warteten mehrere Klassenkameraden zusammen mit anderen Jugendlichen auf den Bus. Dabei wurde B von einem der Jugendlichen plötzlich von hinten erfasst und festgehalten. A wurde nun von den umstehenden Jugendlichen aufgefordert, sich bei B zu revanchieren. A weigerte sich jedoch B zu schlagen und wollte den Streit beilegen. In der Folge konnte sich B aus der Umklammerung lösen. Ein 16jähriger Lehrling (C), der den Streit mitverfolgte, mischte sich dann plötzlich ein und war mit der Beilegung des Streites so nicht einverstanden. Er wollte eine Schlägerei sehen und nun B auf, A zu schlagen. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, hob C sein T-Shirt und seinen Sweater hoch und zeigte B eine Schreckschusspistole, welche in seiner Hose steckte. Weiters forderte C den B auf, sollte dieser nicht tun, was er verlange, so werde er selbst die Pistole benützen. B erschrak und fühlte sich in Furcht und Unruhe versetzt. Zur gleichen Zeit hielt ein Bus an der Haltestelle an und B flüchtete in das öffentliche Verkehrsmittel. In der Folge erstattete er Anzeige auf der PI Hall i.T. Noch am selben Tag wurde von Beamten der PI Hall i.T. eine Nachschau im Zimmer des C durchgeführt. Dabei wurden Munition und Knallpatronen gefunden. C selbst kam am 12.04.2008 aus freien Stücken auf die PI Hall i.T. und gab die Schreckschusspistole ab. Die weiteren Erhebungen sind im Gange.
link

12 April 2008

Ausflugkopfball

Der Ausflug an sich ist in vielen Kreisen verpönt, erinnert er doch oftmals zu sehr an bourgois-reaktionäre Sommerfrische. Dienen als Ort der nachmittäglichen Anti-Urbanität dann auch noch Reliquien aus der Doppeladler-Zeit, dann klingelt’s ordentlich im boboesquen Moralgebilde. Oh, wie schön ist Laxenburg. Geschwungene Wege, abenteurliche Elektroboot-Routen und kitschige Bauten, da zahlt man die 1,50 Euro Eintritt fast ungeniert. Und ehrlich sind die Leute dort, das kann ich ihnen sagen. Eine vergessene Tasche unsererseits wurde nicht wie sonst üblich ausgeweidet sondern fein säuberlich beim Posten abgegeben. Angst ist da fehl am Platz.

Vorsichtig sollte man hingegen bei Textil Müller in Kritzendorf sein. Zwar ist der dort vorgefundene Stoff-Wahnsinn ein Ort, der zum längeren Verweilen einlädt, ratsam ist das nicht. Das doch eher großzügig verteilte Mottenmittel führte nämlich dazu, dass wir gut eine Stunde lang von Schwindel befallen waren. Keine gute Voraussetzung für eine Fahrt auf den Kahlenberg, aber man ist ja schließlich gerne mal ein Haudegen. Rotköpfige Senioren mit bis zu 20 Mischungen im Gesicht, schwer bewaffnete desillusionierte Jugendliche mit CB-Funk und vor allem der eine oder andere Pole sind das schon wert. Aber so eine fesche Schottergrube in Vösendorf, das macht dann doch am meisten Spaß.

Und da mir kein guter Schluss einfällt, da ja auch die Geschichte an sich vielleicht gar nicht so gut ist, gibt es jetzt noch ein wenig linguistische Historie: Das Wort Ausflug ist der Vogel- und Insektenwelt entlehnt. Der fesche Philipp von Zesen hat den Begriff erfunden, indem er den Terminus Exkursion recht frei übersetzte. Von Zesen war sowieso ein fleißiger Übersetzer.

Wörter, die er geprägt hat, waren unter anderem: Beistrich, Bücherei, Glaubensbekenntnis, Leidenschaft, Weltall, Zerrbild und der wunderbare Emporkömmling.

Einiges hat sich leider gar nicht durchgesetzt: Blitzfeuererregung (Elektrizität), Jungfernzwinger (Kloster), Meuchelpuffer (Pistole) oder Lotterbett (Sofa)

06 April 2008

Lyrik für's Seelenheil

Jatsu tsappari dikkari dallan
tittari tillan titstan dullaa,
dipidapi dallaa ruppati rupiran
kurikan kukka ja kirikan kuu.
Ratsatsaa ja ripidabi dilla
beritstan dillan dellan doo.
A baribbattaa baribbariiba
ribiribi distan dellan doo.
Ja barillas dillan deia dooa
daba daba daba daba daba duvja vuu.
Baristal dillas dillan duu ba daga
daiga daida duu duu deiga dou

02 April 2008

Die Jungschar des 21. Jahrhunderts

Für die ORF Futurezone charakterisierte Herr Esel das typische monochrom Mitglied:

Leicht gebeugter Gang [Tastaturhaltung], humorvoll, nicht aggressiv. Spricht Dialekt gemischt mit unverständlichen Lehnwörtern. [Monochrom ist so etwas wie die Jungschar im 21. Jahrhundert: Man fährt auf Ferienlager, ohne an Gott zu glauben.]

So schaut's aus:


Tante Oscar

Alleine auf einen Happen gehen, das ist so eine Sache. Man betritt das Lokal, hofft auf einen freien Tisch. Man will ja nicht fremde Konversationen stören oder gar mit hineingezogen werden. Fast unmöglich diesbezüglich: Die MQ-Kantine. Noch bevor ich den tristen Gang in die Nichtraucherecke antrat, offenbarte sich vor mir ein kleines, freies Tischlein. Ich war zufrieden, packte mein Bobo-Magazin aus, bestellte meinen Bobo-Saft und entschied mich für das Bobo-Menü Nummer eins.

Sekunden später...

"Haben Sie sich da gerade hingesetzt, oder wollen sie gehen?"

"Ich sitze."

"Achso. Schade."

Sie wirkte bedrückt. Ihre ältere weibliche Begleitung war regelrecht erbost und stampfte Richtung Ausgang. Das kann man doch nicht zulassen, dachte ich mir und sagte: "Aber Sie können sich ruhig hersetzen."

Nun ist es ja so, dass ich, ist der erste Gram überwunden, ja gar nicht so ungern fremden Konversationen lausche.

Eine kurze Profilerstellung der beiden Damen: Ältere Dame (A) spricht über ihre Reisen nach Persien (gemeint ist Iran). Junge Dame (B) ist begeistert. B lebt mit ihrer Familie in London und ist auf Besuch hier. B möchte Persisch lernen. A fragt, ob B denn langweilig sei und erinnert B daran, dass es ihre eigene Wahl war, als Hausfrau und Mutter zu fungieren. B wirkt niedergeschlagen und stimmt zu. A hört nicht auf, B zu piesacken. "Bist in der Midlife Crisis, ha?" "Gibt dir dein Mann nicht genug Aufmerksamkeit, ha?"

Ich esse mein Essen, lese einen beliebigen Artikel und schweige.

A kann es nicht lassen, Curry mit [a] statt [ö] auszusprechen und beschwert sich darüber, dass die Suppe zu dünn sei. B scheint es langsam zu reichen. Ich bereite mich auf den Zahlungsprozess vor.

Plötzlich, die Involvierung.

B: "Sie sehen so aus, als würden Sie hier arbeiten, nicht wahr?"

Noch im Zweifel ob ich geehrt oder beleidigt sein soll, sage ich "Quasi".

Der belanglose Smalltalk beginnt.

A will zahlen und fügt hinzu: "Ich muss die Rechnung für meinen Neffen behalten."

Ich: "Aha"

A: "Der muss nämlich soviel Steuer zahlen."

Ich: "Aha"

A: "Wissen Sie, wer mein Neffe ist?"

Ich: "Nein"

A: "Wollen Sie es wissen?"

Ich: "Ja"

A: "Der Stefan Ruzowitzky, der den Oscar gewonnen hat."

Ich: "Net schlecht."

A: "A Wahnsinn, oder?"

Ich: "Ja. Zahlen bitte"

15 März 2008

Satz des Augenblicks V

Roger Köppel, Chefredaktor der Weltwoche, spricht in einem Standardinterview:

Bei den Schweizern schlägt immer diese protestantische Freudlosigkeit durch, auch eine gewisse Unerbittlichkeit. Da wäre sicher diese Grundlässigkeit wünschenswert, wie sie die katholischen Österreicher pflegen. Die brauchen sich weniger darum scheren, dass ihnen heute auf den Kopf fällt, was sie gestern gesagt haben. Die Katholiken können dank der Beichte wohl generell etwas flexibler mit der Realität umgehen. Die Schweizer tun sich damit bedeutend schwerer.

via BOOMBL1TZ




10 März 2008

Child in the Hood

Bud Spencer und Terence Hill drehen einen neuen Film und mir sind die Mandeln nachgewachsen und haben sich auch gleich ordentlich entzündet. Hallo Kindheit!

03 März 2008

Es war einmal die Medien

Ein Tag im Winter 2008: Für den klassischen Schullehrfilm sieht es alles andere als gut aus. In einer Welt der Powerpointpräsentationen und der Downloadplattformen kommt er sich ein bisschen vor wie Cat Stevens in einer Welt der Powerpointpräsentationen und der Downloadplattformen. Dabei könnte er die Zielgruppe da abholen, wo sie abgestellt wurde. Aber wie?! In einer Sprache von heute etwa, so zeitlos wie möglich und so zeitgemäß wie nötig?

Vielleicht! Und mit Themen, die der unmittelbaren Erfahrungswelt der SchülerInnen entstammen?! Why not! Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur handelt: Der alte Schullehrfilm muss der neue Schullehrfilm werden, damit Lerninhalt Lerninhalt bleiben kann.

Unter der Regie der bekannten Medienkünstlerin Amina Staniescu (u. a. Hans-Heinz-Hensler-Preis Dortmund 2005, Teilnahme an der Videonale Zagreb 2006) entsteht der erste „Schullehrfilm 2.0“ (Klappentext) „Es war einmal die Medien“ – der interessante Versuch, Teledidaxe mit einer heutigen Formensprache aufzumöbeln. Und das braucht natürlich den entsprechenden Soundtrack.

Die Wahl fällt auf Tonki Gebauer (Lampshade, Artist in Resistance, Sennheiser X, DJ AC/DJ), der bereits mit dem Soundtrack zu „Weites Land“ aufgefallen war (österreichischer Dokumentarfilmpreis 2004). Am 27. Februar treffen sich beide in Gebauers Studio in Sopron, um sich den Rohschnitt anzusehen. Es entspinnt sich eine gnadenlose Analyse der spezifischen Medienform der spätbürgerlichen Gesellschaft und ihrer Funktion.

Mit Susa Meyer und Reinhold G. Moritz
Buch: Frank Apunkt Schneider und Johannes Grenzfurthner / Regie: Johannes Grenzfurthner


Im Volkstheater Wien 29. Februar; 3., 10., 26., 31. März und 4. April 2008 jeweils um 22.30 Uhr und am 12. März 2008 um 22 Uhr.

29 Februar 2008

Hereinspaziert!

Niemand bemerkte den blutigen Kadaver. Als Karl P., ein pensionierter Beamter im vorzeitigen Ruhestand den Plastikbierkrug schwungvoll zu seinen von wucherndem Bart umgebenen Lippen bewegte, hatte der Vergnügungspark gerade erst geöffnet. Der stille Kadaver, der aufgrund seines Zustandes still war, lag in einer dunklen Ecke des literarischen Autodroms. Da diese Attraktion so gut wie nie benutzt wird, war sie nicht in Betrieb. Die Zukunft des Literaten-Autodroms war mindestens genauso dunkel wie die Gedanken der bulgarischen Aushilfskraft Iwana P., die den Kadaver geflissentlich übersah.

Ihre gelbe Haarpracht erweckte das Interesse des pensionierten Beamten im Ruhestand Karl P., dessen fahle Haut sich von Schluck zu Schluck immer mehr ins Rötliche verwandelte. Als er endlich den 1, 87 m langen Kadaver erblickte, wusste er, was zu tun war: A Eitrige mit am Buckl und a 16er Blech, owa auf Jennifer!“, sagte er mit entschlossener Stimme. Der Besitzer der Würstelbude, der 49 jährige Hannes K. war überrascht ob dieser Überzeugungskraft. Eigentlich war er Künstler, Maler, um genau zu sein. Seine Inspiration holte er sich im Vergnügunspark, was nicht gerade für seine Leistung sprach.

Der Kadaver verweste so vor sich hin und stank von Tag zu Tag immer mehr, was die bulgarische Aushilfskraft Iwana P. geflissentlich überroch.

22 Februar 2008

Wiederhören

grr: Sie haben gestern eine Hausdurchsuchung durchgeführt.
Exekutivbeamter: Wo haben Sie das denn her?
grr: Das steht so in ihrer Aussendung.
Exekutivbeamter: Dann sollten Sie diese mal genau lesen.
grr (zitiert): "Im Zuge einer Hausdurchsuchung..."
Exekutivbeamter: Na dann recherchieren Sie mal. Wiederhören.

Tja...

19 Februar 2008

myfacespace.com

Wie bereits hier mit breiter Brust angekündigt, jetzt endlich das Video zu unserem Auftritt bei den Big Brother Awards im Rabenhof. Gelegentliche Disharmonien bitte zu verzeihn.

Organisierte Revolution, Liebe oder Wahnsinn

Vielleicht sollte ich meine bisweilen zwischen Tristesste und gehobener Melancholie springende leiblich wie gesitig höchst durschnittliche Existenz gar nicht zum Dreh- und Angelpunkt dieses Elaborats machen.

Orlow, das wär so einer, mit dem könnte man halt noch was anfangen, so als Leser. Einer mit Geschichte. Einer, dessen Gesicht mehr als gezeichnet ist vom Leben. Vom Leben da draußen. Jede seiner Furche erzählt von der Straße, versifften Güterwaggons.

Orlow ist ja generell eher unbekannt. "Mein Name ist Orlow". Eine Wolke aus Nikotin und billigem Schnaps machte sich im Zugabteil breit. Ich hob meinen Kopf kurz und signalisierte dadurch zwar sehr geringes, aber immerhin Interesse. "Wofür der Name steht?", las er mir jene Frage aus den Augen ab, die dort eigentlich gar nicht zu lesen stand. "O.R.L.O.W", wiederholte er stolz. "Organisierte Revolution Liebe oder Wahnsinn", so die Aufschlüsselung. "Einfach Orlow", hauchte er abschließend hinterher.

Nun kann man sich ja vorstellen, dass man nicht einfach so auf diese Buchstabenkombination kommt. Orlow heißt mit bürgerlichem Namen nämlich Orlowski. Klingelt's? Oder lassen Sie es gar hie und da klingeln? Orlow war nach eigenen Angaben der leibliche Bruder von Porn-Biz-Queen Teresa Orlowski. "Manchmal steckt sie mir Geld zu."

Orlow war mal Manager. Jetzt aber war er Berber und auf dem Weg nach Rumänien, um dort ein bestimmtes Schlafmittel zu kaufen, das in Deutschland verboten ist. Ein Freund leidet nämlich an Krebs und will sich endlich umbringen. Hat er mittlerweile wahrscheinlich schon. "Ich bin kein Penner. Ich bin Berber!"

"Du willst Kohle machen? Dreh doch einfach Videos bei meiner Schwester. Dauernd Sex und dafür auch noch bezahlt werden!" Bis heute bin ich dem Ratschlag nicht gefolgt.

Wir rauchten. Ich zumindest. Orlow kam nach jedem Zug die halbe Lunge raus. Da er aber sicherlich mehr als zwei Züge nahm, gerät die Metapher ordentlich ins Wanken.

Wir sprachen zwischen München und Salzburg viel. Sehr viel. Abschließend bekam ich ein wunderbares Kompliment: "Du bist der einzige Mensch in diesem Zug, der lebt." Ausgenommen wohl nur jene ältere Dame, die Orlow seit Berlin immer wieder Geld für Schnaps gab. Ich verließ den Zug und fuhr weiter nach Graz, um ein sinnloses Studium zu beginnen. Orlow, der Todesherold mit langem Haar, setzte seine Reise nach Rumänien fort.

11 Februar 2008

In den Fängen des Siechtums

Würden Sie mich nach einer treffenden Diagnose fragen, so hat mich wohl ein bakterielles Siechtum ergriffen. Dem konnte auch Dr. Sherrif nichts hinzufügen, der nur lapidar meinte: "Gehen Sie dort hin und dann kommen Sie wieder zu mir. In der Zwischenzeit trinken Sie doch einfach ein Actimel." Gezählte sieben Tage nun hat mich das Siechtum nun bereits zum zweiten Male ergriffen. Damals, da hatte ich noch handfeste Gründe vorzuweisen, aber jetzt? Heutiger Tagesplan: Physikalische Untersuchung. Setzen. Danke.

06 Februar 2008

Boboesque

Aus einer studiVZ-Gruppe namens "ich hasse bobos":

In Wien korreliert Boboismus mit Sympathie für die Grünen - mit Ausfransungen in die hedonistischen Zirkel der Sozialdemokratie und die liberalen Salons der Döblinger Regimenter. Wiener Bobos leben in Bobograd (Leopoldstadt), Bobopol (Josefstadt), Boboville (Neubau und Mariahilf) und im Boboais (Wieden und Margareten).

Die Lebensweise der Bobos wird zunehmend kritisiert. Ihre scheinbare Teilnahme am Leben der kopierten Szenen und Subkulturen führt durch ihre erheblich höhere Kaufkraft zum raschen Anstieg der Mieten und damit zur Verdrängung der ursprünglichen Bewohner. Die Bobos wirken somit als Speerspitze einer beschleunigten Gentrifizierung. Neben der, an sich positiv zu bewertenden, Aufwertung der Wohnsubstanz kommt es oft zur Bildung von wohlhabenden, soziologisch homogenen Stadtvierteln, aus denen die für das Viertel typische Lebensweisen völlig verschwunden sind. In Wien zeigt sich dies deutlich am Stadtviertel um den Spittelberg. Guillaume Paoli schreibt darüber etwa: „Für ein Stadtviertel ist ein Boboschwarm so verheerend wie für exotische Länder ein Touristeneinfall.”

So schaut's aus.

02 Februar 2008

Eine Empfehlung:

Ich bin Matla, Held der Proleten. Völliges Desinteresse an den Gebieten Gemüse und Sex.

Wollen Sie mehr davon? Eine wirklich ans Herz gelegte Weblog-Empfehlung: www.matla.at


Matla, ein Gourmand allererster Sahne.





Unendliche Blunz'n

Die Steiermark hat mir bezüglich weltrekordverdächtiger Lebensmittel bisher folgendes geboten (es gab sicher noch mehr, aber daran kann ich mich zumindest lebhaft erinnern):

Die längste Roulade der Welt
Das längste Kürbiskernbrot der Welt
Der längste Apfelstrudel der Welt (schmeckte etwas trocken)

Niederösterreich stellt das nun alles in den Schatten. In Inzersdorf bei Herzogenburg wurde nun die längste Blunz'n der Welt produziert. Mit 37 Metern und 121 Kilogramm ein durchaus stattliches Ding. Der Erlös kommt übrigens der Leprahilfe in Afrika zugute. Allfällige Schmähs bitte in den Kommentaren.


via ORF

30 Jänner 2008

Blog the Theatre

Ein Theaterstück, das sich aus deutschsprachigen Weblogs zusammensetzt? Ja geht das denn?

Das tut es!

Unter der Leitung des geschätzten Christian Winkler entsteht derzeit am Schauspielhaus Graz eine kleine szenische Einrichtung, die so klein gar nicht ist. Ich darf als wissenschaftlicher Berater fungieren und den einen oder anderen depperten Schmäh beisteuern.

Kommen Sie doch vorbei und überzeugen Sie sich selbst! Kostet eh nur vier Euro. (und dann war's sogar gratis!)

Blog the Theatre
Schauspielhaus Graz - Probebühne
Donnerstag, 31.1.2008, 20 Uhr


Und hier mal ein Foto von der Aufführung:

28 Jänner 2008

Dem Sturm trotzen

Wenn man nach vielen Wochen wieder einen freien Sonntag hat, keine Nachrichten sieht/hört/liest, den durch Wien tobenden Sturm nicht sonderlich wahrnimmt und fix davon überzeugt ist, einen Ausflug zu machen, ja dann fährt man halt an den Neusiedler See und lässt sich die Frisur mal ordentlich durchbürsten.

Jetzt versteh ich auch Herrn A.'s verwirrtes Gesicht, als ich fragte, wie man am schnellsten in die pannonische Tiefebene kommt.

24 Jänner 2008

"Weiblich überpointiert"

Die freiheitlichen Wirtschaftstreibenden gratulieren Susanne Winter zum Wahlerfolg:

Frau Dr. Winter hat - wenn auch in diesem Fall verständlicher Weise weiblich emotional überpointiert - die Problematiken der islamistischen Massenimmigration, insbesondere aus Sicht der Frauen aufgezeigt und dies wurde auch vom Wähler entsprechend honoriert", so der Fraktionsobmann der Fachliste der Gewerblichen Wirtschaft, Mag. Dr. Elmar Dirnberger. (link)

Dazu fällt mir nicht mal ein dummer Kommentar ein.


23 Jänner 2008

Das Volk spricht:

Endlich mal eine repräsentative Umfrage:

19 Jänner 2008

I am Twitter

Ja, auch ich werde jetzt bisweilen nur mehr einzelne Sätze bloggen, und zwar hier.

Schön auch eine Meldung im Zuge des Anmeldevorganges:

It might take a bit longer if you're popular.

18 Jänner 2008

Im Zeichen des Steinbocks

April, Mai, 1981-1983: Raum Weiz.

Da muss was in der Luft gelegen sein.

Soviele Geburtstage heuer. Voriges Jahr wohl auch schon. Aber da gab's kein StudiVZ. Unvorstellbar eigentlich.

17 Jänner 2008

Campfire at Will

Schon mal daran gedacht, ein transportables Lagerfeuer für Urban Guerilla-Aktivitäten heranzuziehen? Wir zeigen, wie's geht: Campfire at Will

Ausnahmezustände und Pelzfetischisten

Seit Tagen. Augen geschlossen. Mildes Lächeln. Glück gar. Latenter Egoismus. Ruhe und Aufgeregtheit zugleich. Gestern ein Tag Kitzbühel mit Hansi Hinterseer. Bericht folgt. Fotos auch. Ruhe. Diese Ruhe. So prächtig.

03 Jänner 2008

Bar Codes für Falco

Ein embed will wohl nicht sein. Somit bleibt's beim reinen link. Dafür aber Teil 1 und Teil 2 unseres Beitrags für BoingBoing TV mit Scott Blake und Sean Bonner über Falco.

(wobei Teil 2 eigentlich Teil 1 ist, weswegen sie am besten auf Teil 2 klicken, um den eigentlichen Teil 1 zu sehen. Bei Teil 2, beziehungsweise 1, verhält es sich ähnlich, wenn nicht gar exemplarisch)

02 Jänner 2008

One day in Berlin

Verspätung ist das halbe Blogging-Leben. Aus diesem Grunde erst jetzt ein delay-hafter Bericht meines kürzesten Berlin-Aufenthalts in der jüngeren Geschichte im Rahmen des Steampunkpuppenwerkes All tomorrow's Condensations:

Samstag, 29.12.

08.05 Uhr: Abflug Wien Schwechat

09.25 Uhr:
Ankunft Berlin Tegel

10.00 Uhr:
Ankunft beim 24C3 im Berliner Kongress Center am ewig hässlichen und von mir geliebten Alex.

10.30 Uhr bis 11.00 Uhr:
Aufbau der Puppenbühne, Lichtprobe

11.00 Uhr bis 12.00 Uhr:
Warten auf irgendeinen Typen, der mir den uns zugesagten Raum aufsperren kann

12:00 Uhr:
Irgendein Typ kommt tatsächlich und erklärt mir, unsere letzte Taugshow in der cbase sei "lahm" gewesen. (Kein Wunder, bei der Technik, aber wurscht jetzt)

12:00 Uhr bis 12:30 Uhr:
Mittagessen (Burger, Pommes, Club Mate)

12:30 Uhr bis 18.30 Uhr:
Letzte Arbeiten an Bühne und Puppen, Fertigstellung der Tonspur (Danke Günther, für die immense Geduld und bisweilen Dreckshackn)

18.30 Uhr bis 20.00 Uhr:
Einzige und letzte Probe

20.00 Uhr bis 20.30 Uhr:
Einzige und letzte Pause

20.30 Uhr bis 21.20 Uhr:
Auftritt


21.20 Uhr bis 21.30 Uhr: Genuss der Ovationen (Gott, wie Arsch klingt das denn...)

by pt

21:30 Uhr bis 22:00 Uhr: Planung des weiteren Abends (es waren viele Menschen und darunter auch noch der eine oder andere Veganer)

22:00 bis 00:00 Uhr: Essen

Sonntag, 30. Dezember:

00:00 Uhr bis 00:30 Uhr: Fahrt ins Hotel

00:30 Uhr bis 04:00 Uhr:
ein bisschen Schlaf

04:00 Uhr bis 04:30 Uhr:
Kampf mit dem eigenen Körper

04:30 Uhr bis 05:00 Uhr:
Fahrt nach Berlin Tegel

05:00 Uhr bis 05:30 Uhr:
Sechs frisch gepresste Fruchtsäfte getrunken

05:30 Uhr bis 06:15 Uhr:
Komawarten am Gate

06:20 Uhr bis 07:25 Uhr:
Flug nach Wien Schwechat

Video gibt's hoffentlich bald. Lieber CCC, es war mal wieder ein ordentlicher Spaß mit euch!